BLKÖ:Meszéna von Hiv-Vár, Johann Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 469. (Quelle) | |||
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Nugent in Italien. Nugent hatte die Aufgabe, sich der Küste des adriatischen Meeres bei Rimini zu bemächtigen; zu diesem Zwecke war er am 28. December aufgebrochen und begann am 26. durch Oberstlieutenant Gavenda [Bd. V, S. 113] den Angriff des Fortes Forli, das von etwa 800 Italienern besetzt war. Oberlieutenant Meszéna bildete mit seinem Zuge die Avantgarde. Mit demselben vorauseilend, griff er, ohne erst Befehl abzuwarten, die eine halbe Stunde von Forli aufgestellten feindlichen Vorposten an, und als die Infanterie sich auf dem Platze zu formiren begann, hieb er auf [470] sie ein. Nun stellte sich der Feind außer dem Stadtthore in Stärke eines Bataillons Infanterie, mit 60 Reitern und 2 Geschützen zur erneuerten Vertheidigung auf, und begann ein heftiges Kartätschen- und Kleingewehrfeuer gegen die von den Unseren besetzte Stadt. M. aber, ohne sich irre machen zu lassen, griff mit Bravour die feindliche Aufstellung an, brachte alsbald die Infanterie in Unordnung und zuletzt zur Flucht in den nahen Wald, aus welchem das feindliche Feuer fortgesetzt wurde, während auch die auf etwa 2000 Schritte zurückgeführten zwei Geschütze ihr Feuer von Neuem zu spielen begannen. Die Gefahr für Meszéna und seine in Flanke und Rücken bedrohte Abtheilung war nicht geringe, und mußte sich, wenn er zurückwich, auf die nachrückende Hauptabtheilung der Unseren ausdehnen. M., ohne sich lange zu besinnen, unternahm mit größter Unerschrockenheit den Angriff auf beide Geschütze, deren aus 40 Mann Gendarmen bestehende Bedeckung er theils niederhieb, theils kampfunfähig machte, während er den Rest in die Flucht jagte und beide Geschütze nebst Munitionskarren und 20 Pferden Bespannung eroberte. Indessen hatte unsere Haupttruppe Zeit gewonnen, aus Forli zu debouchiren und die Niederlage des Feindes, dem Meszéna indessen den Weg versperrt hatte, zu vollenden. Der Sieg der Unseren war in kürzester Zeit entschieden, 8 Officiere und über 500 Mann geriethen in ihre Gefangenschaft. M. wurde für seine Waffenthat mit Diplom vom 9. Mai 1815 mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet und den Statuten desselben gemäß im Jahre 1818 – und nicht, wie es bei dem in den Quellen bezeichneten Werke Hirtenfeld’s über den Militär-Maria Theresien-Orden heißt, erst im März 1830 – in den Freiherrnstand mit dem Prädicate Hiv-Vár, was so viel bedeutet als Treu-Burg, erhoben. Als Rittmeister trat M. in Pension und erhielt im Mai 1846 den Majors-Charakter. Er hatte 48 Jahre in der kaiserlichen Armee gedient, 20 Schlachten und 36 Gefechten beigewohnt, und war in denselben dreizehnmal verwundet worden. M. war mit Elisabeth Zamoczky (geb. 30. Mai 1791) vermält, und stammen aus dieser Ehe zwei Söhne: Franz Alexander (geb. 10. August 1819) und Stephan Johann (geb. 4. October 1825). Ersterer, Franz Alexander, ist mit Ida Odry de Pacser (geb. 26. November 1826) vermält, aus welcher Ehe eine Tochter Claudia (geb. 3. Februar 1851) und ein Sohn Stephan Johann Karl (geb. 4. October 1852) vorhanden sind.
Meszéna von Hiv-Vár, Johann Freiherr (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Gran in Ungarn 6. Februar 1783, gest. 19. Mai 1851). Entstammt einer ungarischen Adelsfamilie und trat im Jänner 1799 als Gemeiner in das k. k. Infanterie-Regiment Nr. 33. Nach 11 Jahren, 1810, kam er als Wachtmeister zu Radetzky-Huszaren, in welchem Regimente er im Jahre 1813 zum Lieutenant, aber noch im October des nämlichen Jahres zum Oberlieutenant befördert wurde. Im genannten Jahre stand M. mit seiner Schwadron in der Abtheilung des Generals- Freiherrnstands-Diplom vom 23. März 1818. – Tapferkeits-Zeugniß, ausgestellt vom General-Major Grafen Nugent und sieben Ober-Officieren, ddo. Verona 29. Jänner 1814. – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1273 u. 1749. – Die Meszéna sind eine ungarische Familie. Ein Franz Meszéna, der Schloßhauptmann im bischöflichen Schlosse zu Neutra war, wurde wegen seiner ruhmvollen Vertheidigung dieses Schlosses gegen die Türken und gegen Rakoczy von Kaiser Ferdinand III. mit Diplom, ddo. 24. Februar 1656 in den ungarischen Adelstand erhoben. Von diesem Franz stammt der obige Johann ab, welcher im Jahre 1818 die Freiherrnwürde in die Familie brachte. – Wappen. Ein der Länge nach in Silber und Roth quergetheilter Schild mit Schildesfuß. Auf der Theilungslinie beider Felder ist ein entblößtes, durch einen Lorbeerkranz gestecktes, mit der Spitze nach abwärts gerichtetes Schwert zu sehen. Im grünen Schildesfuße befindet sich auf braunem Grunde ein vierzinniger Thurm mit geschlossenem [471] Thore. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich ein gekrönter, in’s Visir gestellter Turnierhelm erhebt. Aus der Krone des Helms wallen drei Straußenfedern, eine rothe zwischen silbernen, hervor. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten roth mit Silber belegt. Schildhalter: Zwei geharnischte Männer, mit Schwertern umgürtet, mit der dem Schilde zugekehrten Hand denselben anfassend. die andere in die Seite gestützt, die Helme sind mit rothen Federn geschmückt.