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BLKÖ:Mertz, J. K. und Josephine

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 17 (1867), ab Seite: 412. (Quelle)
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2. J. K.[WS 1] und Josephine Mertz. Ersterer ein Guitarre-Virtuose, Letztere, seine Gemalin, eine treffliche Pianistin, und in Wien, wo sie lebt, vornehmlich für den Unterricht sehr gesucht. Mertz, der erst vor wenigen Jahren (etwa 1860) gestorben, ist ein geborner Preßburger, der Sohn eines dortigen Bürgers. In seiner Vaterstadt erhielt er die erste Ausbildung im Violin-, Violoncell- und Guitarrespielen, dann später bildete er sich selbst fort und vervollkommnete sich so sehr, daß er in den Monats-Akademien des Preßburger Kirchenvereins, dessen Mitglied er war, öffentlich auftrat und großen Beifall erntete. Am 27. September 1840 spielte er in Preßburg zum letzten Male, dann trat er seine erste Kunstreise nach Wien, und als er dort sehr gefiel, in’s Ausland an. wo sein Spiel gleichfalls Anerkennung fand. Nun kehrte er nach Wien zurück, wo er, wie auch seine Frau, Unterricht in der Musik ertheilte. M. mochte, als er starb, etwa 50 Jahre alt geworden sein. Er hat auch Einiges für sein Instrument componirt. Die Original-Compositionen sind ohne Werth, hingegen hat er beliebte Tonstücke, insbesondere aus Opern, für sein Instrument gesetzt, und eine „Opern-Revue. [413] Ausgewählte Melodien für die Guitarre“, welche an vierzig Nummern zählt, herausgegeben. Vor Jahren veröffentlichte er eine „Guitarreschule“, welche von Kennern als seine verdienstlichste Arbeit bezeichnet wird. Von seinen übrigen Compositionen wären noch anzuführen: „Nachtviolen. Eine Reihe origineller melodischer Sätze“, Op. 2; – „Cyanen, als Folge der Nachtviolen“, Op. 5; – „Sechs Schubert’sche Lieder, für Guitarre übertragen“; – „Barden-Klänge. Original-Compositionen“, Op. 13, Nr. 1–13; – „Portefeuille für Guitarrespieler. Leichte effectvolle Unterhaltungsstücke in Form kleiner Phantasien“. Heft 1–18, Op. 16; – „Kukuk. Musikalische Rundschau. Kurze Unterhaltungsstücke, volksthümliche Melodien verschiedener Länder u. s. w. Für die Guitarre leicht spielbar eingerichtet und mit Fingersatz versehen“. Heft 1–12. – Auch seine Witwe, welche in Wien vom Lectionengeben lebt, hat sich in der Composition versucht, und im Jahre 1860 ist eine „Polka des Gnômes“, für Pianoforte zu zwei Händen, von ihr bei Glöggl in Wien erschienen. [Allgemeine Wiener Musik-Zeitung. Von Dr. Aug. Schmidt (Wien, 4°.) II. Jahrg. (1842), Nr. 137 u. 142, S. 570. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) II. Jahrg. (1843), S. 332.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Kaspar Mertz (Wikipedia).