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BLKÖ:Menghin, Johann Michael Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mengewein, Georg
Band: 17 (1867), ab Seite: 343. (Quelle)
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Menghin, Johann Michael Ritter von (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Artz in Tirol 29. September 1738, gest. im Jahre 1789). Widmete sich nach beendeten Vorbereitungsstudien dem Fache der Arzneiwissenschaft und nach daraus in Wien erlangter Doctorwürde dem Lehramte aus derselben. Er wurde zuerst Professor der ärztlichen Institutionen und der Materia medica an der Innsbrucker Hochschule, und versah dieses Lehramt durch 13 Jahre. Mährend dieser Zeit war er auch 12 Jahre als Arzt im dortigen Bürgerspitale thätig und besorgte durch 11 Jahre das Directorat der philosophischen Facultät an der Hochschule. Ein weiteres Verdienst um die Sanitätsverhältnisse seines Vaterlandes erwarb er sich dadurch, daß er innerhalb vier Jahren auf eigene [344] Kosten die Heilbäder und Mineralbrunnen der Grafschaft chemisch untersuchte, wie denn auch der berühmte Arzt und Fachschriftsteller Dr. Crantz [Bd. III, S. 25] in seinem Werke über die Gesundbrunnen der österreichischen Monarchie dieser Untersuchungen Menghin’s in anerkennender Weise gedenkt. Auch war M. als Fachschriftsteller vielfach thätig, und hat nicht nur mehrere selbstständige Abhandlungen – die weiter unten angeführt werden – durch den Druck veröffentlicht, sondern auch ein paar Werke des Protomedicus Freiherrn von Störck in’s Italienische übersetzt, und dadurch den Vortrag nach denselben an den italienischen Hochschulen ermöglicht. In Anerkennung seiner vielfachen Verdienste wurde M. zum k. k. wirkl. oberösterr. Gubernialrathe, zum Protomedicus von Tirol, zum Präses und Director der medicinischen Facultät zu Innsbruck ernannt, und im Jahre 1769 in den einfachen Adel-, später aber, im Jahre 1777, in den erbländischen Ritterstand mit dem Prädicate von Brunnenthal erhoben. Die von M. im Drucke erschienenen Abhandlungen und Werke sind in chronologischer Folge: „Dissertatio de diagnosi morborum ventriculi“ (Vindobonae 1764); – „Epistola de aconito ad ill. L. B. de Stoerck“ (Tridenti 1766); – „Dissertatio de lactatione infantum“ (Oenip. 1766); – „Dissertatio de variis corporum solutionibus“ (ibid. 1767); – „Dissertatio de praestantia medicamentorum simplicium“ (ibid. 1767); – „Dissertatio de incertitudine signorum vitae et mortis“ (ibid. 1767); – „Dissertatio de signis vitae et mortis recens natorum“ (ibid. 1768); – „Dissertatio de vi imaginaria“ (ibid. 1768); – „Dissertatio de pulmonis infantum experimento“ (ibid. 1768); – „Dissertatio de salibus“ (ibid. 1768); – „Opusculum de examinibus aquarum mineralium Tyrolensium“ (ibid. 1768); – „Tractatus de venae sectione“ (ibid. 1770); – „Dissertatio de respiratione“ (ibid. 1770); – „Adsertiones physiologicae in usum auditorum“ (ibid. 1770); – „Dissertatio de origine, progressu et fatis medicinae“ (Oenip. 1776, 4°.); – „Dissertatio de praeparatione alimentorum“ (ibd. 1777, 4°.); – „Dissertatio de manducatione et deglutitione“ (ibid. 1779, 4°.); – „Dissertatio de prima ingestorum mutatione“ (ibid. 1781, 4°.); – „Dissertatio de longaevitate“ (ibid. 1781, 4°.). Was seine Uebersetzungen betrifft, so ist es bekannt, daß er des Dr. Crantz Einleitung in die Hebammenkunst und des Dr. Störck Werk über die Einimpfung der Pocken ins Italienische übertragen habe. Wann Menghin gestorben, ist nirgends angegeben; da er in Meusel’s „Lexikon der von 1750 bis 1800 gestorbenen deutschen Schriftsteller“ nicht erscheint, so möchte anzunehmen sein, daß er erst nach 1800 gestorben sei. Aus einer schriftlichen Vormerkung aber, von der ich nicht mehr weiß, wo ich sie hergenommen, entnehme ich jedoch das Jahr 1789 als sein Todesjahr. Das noch heute blühende Geschlecht der Menghin Freiherrn von Brezburg stammt – vergleiche das Nähere in den Quellen – von Johann Michael Menghin Ritter von Brunnenthal ab.

Adelstands-Diplom vom 8. April 1769. – Ritterstands-Diplom vom 18. October 1777. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schrift 8°.) I. Bds. 1. Stück, S. 341. – Meusel (Johann Georg), Das gelehrte Deutschland (Lemgo 1788, Meyer, 8°.) Vierte Auflage, Bd. II, S. 534. – (De Luca) Journal der Literatur und Statistik, I. Jahrg. S. 28. –