BLKÖ:Mayr, Franz Xaver Freiherr von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Meyer, Franz Anton von |
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Band: 18 (1868), ab Seite: 110. (Quelle) | |||
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39. Mayr, Franz Xaver Freiherr von (Industrieller, geb. zu Wien um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts). Der Sohn eines reichen Tuchfabrikanten, der, dem Geschäfte des Vaters sich widmend, dasselbe zu hoher Blüthe gehoben und sich als Fabrikant und Geschäftsmann einen so ausgezeichneten Ruf erlangt hat, daß er in Anerkennung seiner nach dieser Richtung hin erworbenen Verdienste schon mit Diplom vom 28. Jänner 1801 in den erbländischen Ritterstand erhoben wurde. Später steigerten sich seine Verdienste in so ansehnlicher Weise, daß er in Würdigung derselben die Freiherrnwürde erhielt. In dem darüber ausgefertigten Diplom heißt es wörtlich: „er hat sich nähmlich durch Beförderung und Verbreitung des Inländischen Handels und der Industrie, durch thätige Aufmunterung des Volkes zur Werbung für das in den verflossenen Kriegsepochen (1794–1800) organisirte Korps der freiwilligen n. ö. Scharfschützen, durch Bestreitung namhafter Kosten für mehrere Freiwillige während der Dauer des Krieges, durch Unterstützung der zurückgebliebenen Familien des regulären Militärs und der Landwehr; durch freiwillige Beiträge zur Beförderung des allgemeinen Besten; Gründung von Stiftungen in Militär- und Civil-Spitälern, in Waisen-, Siechen- und Invalidenhäusern; durch Erbauung und bessere Dotirung der auf seinen Besitzungen befindlichen Kirchen und Schulhäuser, durch thätige Beförderung des Volksunterrichtes; endlich durch die Rettung bedeutender Kostbarkeiten des Staates während der feindlichen Invasion rühmlich ausgezeichnet und gegründete Ansprüche auf Unsere Allerhöchste Gnade sich erworben“. Vorstehende in einem Diplom enthaltenen gewichtigen Worte entheben jeder weiteren Darstellung der Verdienste. M. hat den Besitz der Herrschaften Penzing und Rustendorf, beide in der Nähe von Wien, erworben. Bald nach seiner Erhebung in den Ritterstand wurde er in das niederösterreichische ständische Consortium aufgenommen. Den heutigen Familienstand siehe in den Quellen.
- Ritterstands-Diplom vom 28. Jänner 1801. – Freiherrnstands-Diplom vom 24. August 1825. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) Jahrgang 1848, S. 246. – Wappen. Gold und blau gevierteter Schild mit Herzschild. Herzschild. In Gold ein schrägrechter Mercurstab, dessen denselben umwindende Schlangen von grüner Farbe sind. Hauptschild. 1: in Gold ein doppelter schwarzer Adler mit offenem Schnabel, rothausgeschlagener Zunge, ausgebreiteten Flügeln und von sich gestreckten Fängen; 2: in Blau ein goldener Anker; 3: in Blau ein auf offener See dahin segelndes Schiff mit ausgespanntem Segel und rother Wimpel; 4: in Gold eine Korngarbe von natürlicher Farbe. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Auf der Krone des mittleren steht der schwarze in 1 beschriebene Doppeladler. Auf jener des rechten Helms ist zwischen zwei Gold über Blau quergetheilten Büffelhörnern der Mercurstab des Herzschildes eingestellt, auf jener des linken gleichfalls zwischen zwei Gold über Blau quergetheilten Büffelhörnern ein weißes Segel an einer rothbewimpelten Stange. Die Helmdecken des mittleren Helms sind beiderseits schwarz mit Gold, der beiden Seitenhelme blau mit Gold belegt. Die Schildhalter sind zwei aufrechtstehende, den Schild mit den Vorderfüßen anfassende Jagdhunde von natürlicher Farbe, mit blauen goldeingefaßten Halsbändern. – Das frühere ritterliche Wappen bestand aus einem quergetheilten [111] Schilde, dessen obere Hälfte dem Herzschilde und die untere Hälfte dem Felde 3 des freiherrlichen Schildes glichen. Auf dem Schilde ruhten die beiden rechts und links befindlichen Helme des freiherrlichen Wappens (nur der mittlere Helm fehlte).
- Heutiger Familienstand. Johann Evang. Michael Freiherr von Mayr (geb. 18. Mai 1805), Sohn des Freiherrn Franz M., k. k. Truchseß und gewesener Hofconcipist der allgemeinen Hofkammer, vermält (seit 6. October 1834) mit Anna gebornen Freiin von Lattermann (geb. 10. September 1814, gest. 1. August 1843). Aus dieser Ehe stammen zwei Töchter: Anna (geb. 28. Mai 1841), vermält (seit 16. Juni 1859) mit Karl Freiherrn von Krauß, k. k. Ministerial-Concipisten im k. k. Ministerium des Innern; Maria (geb. 2. Nov. 1842), vermält (seit 16. Juni 1859) mit Karl Freiherrn von Riesel, k. k. Rittmeister bei Prinz Eugen von Savoyen-Dragoner Nr. 1. Noch sind folgende Geschwister des gegenwärtigen Chefs des Hauses anzuführen: Regina (geb. 16. Mai 1788, gest.); Elisabeth Anna Antonia (geb. 2. Februar 1790), vermält (seit 22. October 1816) mit Ernst Grafen von Gourcy-Droitaumont, Witwe seit 19. Juni 1861; Anna (geb. 17. August 1794, gest.), vermält (seit 11. November 1817) mit ihrem Schwager Joseph Georg von Hahn; Eleonora (geb. 21. März 1796, gest.), vermält (seit 25. Jänner 1818) mit Karl Freiherrn von Riesel; Barbara (geb. 9. Februar 1798, gest.), vermält (seit 25. Juni 1816) mit Sebastian Freiherrn von Gervay, k. k. Staats-Conferenzrath (gest. 1. August 1846); Maria (geb. 26. October 1802), vermält (seit 22. Juni 1819) mit Joseph von Vering, Doctor der Medicin, Witwe seit 1862.