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BLKÖ:Mareta, Hugo

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 16 (1867), ab Seite: 435. (Quelle)
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Mareta, Hugo (Sprachforscher, geb. zu Baden bei Wien 10. April 1827). Trat am 21. September 1846, 19 Jahre alt, in das Benedictinerstift U. L. F. zu den Schotten in Wien, in welchem er die theologischen Studien beendete, am 29. September 1850 die Ordensgelübde ablegte und am 27. Juli 1851 die erste heilige Messe las. M. widmete sich dem Lehramte und ist bereits seit mehreren Jahren als Professor der deutschen Sprache und Literatur am Wiener Schotten-Gymnasium thätig. Seit Jahren arbeitet er an einem Wörterbuche der österreichischen Mundart, für welches bisher nur das lückenhafte und ungenaue Castelli’s und das Idiotikon J. G. Seidl’s, welches sich aber auf des Verfassers eigene Dialektdichtungen bezieht, vorhanden sind. Um einen Beweis zu geben, wie ernsthaft M. seine Aufgabe auffaßt und wie vollständig er den massenhaften Stoff beherrscht, ließ er: „Proben eines Wörterbuches der österreichischen Volkssprache“ (Wien 1865, Gerold, gr. 8°.) erscheinen. Diese Proben führen auf dem Titel den Beisatz: „Zweiter Versuch“. Den ersten hat er schon vor einigen Jahren (1860 oder 1861) in einem Programme des Wiener Schotten-Gymnasiums herausgegeben. Aus der diesem Versuche vorausgeschickten Vorrede ist zu entnehmen, daß M. bereits eine Sammlung von mehr als hunderttausend Zetteln angelegt. Daß er diese Proben veröffentlicht, geschieht, um einerseits aus dem Munde sachverständiger Männer zu entnehmen, ob er bei Bearbeitung seines Werkes den richtigen Weg eingeschlagen und andererseits um die Berechtigung seiner Arbeit neben dem großartigen bayerischen Wörterbuche von Schmeller nachzuweisen. Aus diesem Grunde wählte er für diese Proben die Buchstaben R und S, weil diese von Schmeller am ausführlichsten behandelt sind, und bearbeitete hauptsächlich solche Artikel, die bei Schmeller ganz fehlen und für welche er wesentliche Ergänzungen oder wenigstens Erweiterungen bringen konnte. Von der berechtigten Fachkritik wurde dieser Versuch in sehr anerkennender Weise gewürdigt.

Neue freie Presse (Wiener polit Blatt) 1865, Nr. 341.