BLKÖ:Mancini, Johann Baptist
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Mancini, Anton | ||
Band: 16 (1867), ab Seite: 357. (Quelle) | |||
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Maria Theresia zum Singmeister der Erzherzoginen bestellte, deren er nicht weniger als acht zu seinen Schülerinen zählte, unter denen insbesondere die Prinzessin von Parma und die Erzherzogin Elisabeth, im Triller, Portamento und in der Ausführung von Passagen glänzten. Sein Werk: „Pensieri e riflessioni pratiche sopra il canto figurato“ (Vienna 1774, Ghelen), machte in der Musikwelt ein nicht geringes Aufsehen. Musikkenner und Fachmänner erklärten dieses Werk als ein höchst gediegenes und Pietro Brighenti in seinem Elogio di Matteo Babini sagt (p. 13 in den Anmerkungen): „questo aureo [358] trattato di regole del canto é il più pregevole che abbiasi in Italia“. Die verschiedenen Auflagen die von dieser Schrift erschienen sind, zählt Dr. Peter Lichtenthal [Bd. XV, S. 86] in seinem „Dizionario e Bibliografia della Musica“ (Milano 1826) im 4. Bande, S. 147, auf. Auch sind zwei französische Uebersetzungen erschienen; eine von Desaugiers unter dem Titel: „L’art du chant figuré“ (Paris 1776, 8°.), die andere von Raynval unter d. Tit.: „Reflexions pratiques sur le chant figuré“ (Paris 1796, 8°.). Eine andere Schrift Mancini’s ist die „Lettera ..... diretta all’illustrissimo Sign. Conte N. N.“ (Vienna, Andrea Schmidt, 8°.). Dieses Schreiben, aus Wien am 7. April 1796 datirt, ist gegen Vincenzo Manfredini, kais. russ. Capellmeister, gerichtet, der selbst ein theoretisches Werk über Musik, betitelt: „Regole armoniche etc. etc.“, geschrieben. Was Mancini’s Compositionen betrifft, so ist von ihm nur ein „Magnificat a otto voci“, das aber Manuscript geblieben, bekannt.
Mancini, Johann Baptist (Tonsetzer, geb. zu Ascoli im Kirchenstaate im Jahre 1716, gest. zu Wien 4. Jänner 1800). Er bildete sich im Gesange in der Schule des berühmten Bernacchi zu Bologna aus und begab sich im Jahre 1757, nachdem er mehrere Reisen durch Italien und Deutschland gemacht, die ihm einen großen Ruf verschafft, nach Wien, wo er seitdem seinen bleibenden Aufenthalt nahm. Sein Ruf als Gesangslehrer war ein so bedeutender, daß ihn die Kaiserin- Tipaldo (Emilio de), Biografia degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti del secolo XVIII e de’ Contemporanei ecc. ecc. (Venezia 1834, tipogr. di Alvisopoli, gr. 8°.) Tomo I, p. 162. – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Joh. Gottl. Imman. Breitkopf, gr. 8°.) Theil I, Sp. 851. – Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808, Gerh. Fleischer, 8°.) Bd. VIII, S. 452. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, gr. 8°.) S. 579, Nr. 3 [nach diesem geb. zu Bologna im Jahre 1714]. – Becker (Carl Ferdinand), Systematisch chronologische Darstellung der musikalischen Literatur von der frühesten bis auf die neueste Zeit (Leipzig 1836, Friese, 4°.) Sp. 323 u. 523, und Nachtrag dazu, Sp. 81. –