BLKÖ:Lipovský von Lipovic, Heinrich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Lipnicki, Johann |
Nächster>>>
Lippa von Duba und Kosarczow, Guido Ferdinand | ||
Band: 15 (1866), ab Seite: 223. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Heinrich Lipovský von Lipovic in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[WS 1] im Elternhause, dann bezog er das Piaristen-Gymnasium zu Prag, wo er auch in den Jahren 1842 und 1843 die philosophischen Studien beendete. Nun begab er sich nach Gratz und trat dort, in der Absicht Missionär zu werden, in den Jesuitenorden. Nach beendetem Noviciat kam er nach Salzburg, wo er in den Jahren 1846 und 1847 den theologischen Studien oblag. Da riß ihn das Jahr 1848 aus seinen ascetischen Uebungen, am 1. Juni g. J. trat er als Cadet in das Infanterie-Regiment Paumgarten, marschirte mit demselben nach Italien, focht in den Schlachten bei Novara und Mortara und wurde im Jahre 1849 Lieutenant. Nach beendetem Feldzuge blieb er noch bis zum Jahre 1850 in der Armee, dann aber trat er aus derselben und kehrte zu seinem früheren Berufe in’s Kloster zurück. Nun begab er sich nach Amerika, zunächst nach St. Louis im Staate Missouri, wo er im Seminar Corondolet im Jahre 1852 seine im Jahre 1848 unterbrochenen theologischen Studien beendete, darauf im Auftrage des Bischofs von St. Louis das dortige katholische Kirchenblatt „Herold des Glaubens“ redigirte und in den Jahren 1853–1854 bei der Organisirung der ersten čechischen Kirchengemeinde in Amerika thätig war. Daselbst begann er auch den Bau der ersten čechischen Kirche und wirkte bis 1856 als Pfarrer dieser neuen Gemeinde. Nach einer kurzen nach Europa unternommenen Reise kehrte er nach Amerika zurück, ging nun nach Philadelphia, wo sein Landsmann Neumann als Bischof lebte und wurde Pfarrer zu St. Johns Haycok. Im Jahre 1860 unternahm er eine Reise nach Rom und wurde von dort nach England geschickt, wo er in London, Rugby, Newport und Cardiff seinen Wirkungskreis als Missionär hatte. Im Jahre 1862 schickte ihn sein Orden nach China in der Eigenschaft eines Feldcaplans bei der englischen Fremdenlegion. Als solcher erhielt er zuerst seine Station auf der Insel Hong-Kong, später aber kam er in das große Lager nach Shanghai, wo er bis zum Jahre 1863 blieb. Der nachtheilige Einfluß des dortigen Klima’s nöthigte ihn aber zur Rückkehr nach Europa, wo er zuerst seine Heimat besuchte, sich einige Zeit bei den Minoriten in Prag aufhielt, das böhmische Museum mit interessanten Gegenständen, die er auf seinen weiten Reisen gesammelt, bereicherte und dann nach London zurückkehrte, wo er zur Zeit als Mitglied der dortigen Ordensgenossenschaft: Congregatio charitatis lebt.
Lipovský von Lipovic, Heinrich (Missionär, geb. zu Štětkovic in Böhmen im Jahre 1828). Der Sohn eines böhmischen Edelmannes Wenzel Lipovský von Lipovic, der auf seinem Gute Štětkovic in Böhmen seßhaft ist. Den Unterricht in den unteren Schulen erhielt L.- Rodinna Kronika, d. i. Vaterländische Chronik (ein in Prag erscheinendes Unterhaltungsblatt, 4°.) Jahrg. 1863, Nr. 85, in der Rubrik: Drobnosti historické životopisné a literární, d. i. Historische, biographische und literarische Kleinigkeiten. – Slovenské Noviny, d. i. Slovakisches Journal (Wien, kl. Fol.) 1856, Nr. 109: „Česky missionář J. Lipovský“. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. [224] Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 1303 [enthält nähere Nachrichten über die Familie]. – Brünner Zeitung 1856, Nr. 256. – Národné listy, d. i. Volksblatt, 1863, Nr. 267. – Oesterreichische Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst u. s w. (Beilage zur Wiener Zeitung) 1863, Bd. II, S. 694.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: B.