BLKÖ:Lindenbichel, Karl Mathias Barnabas Rainer Ritter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 15 (1866), ab Seite: 208. (Quelle) | |||
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Tomassich verwendet und dem Generalstabe zugetheilt. Am 27. August 1805 rückte L. zum Oberlieutenant im Generalstabe vor und kam ins Hauptquartier nach Padua. Er machte nun die Schlacht bei Caldiero, wo er ein Pferd unter dem Leibe verlor, die Rückzugsgefechte bei Vicenza, an der Piave, am Tagliamento und Isonzo mit. Noch im nämlichen Jahre in das Infanterie-Regiment Erzherzog Maximilian Nr. 35 eingetheilt, rückte er mit demselben im Jahre 1809 gegen Regensburg, Amberg und focht die Schlacht bei Aspern mit. Am 5. und 6. Juli stand L. bei Wagram mit dem Regimente im heftigsten Feuer und wurde durch ein zerschmettertes Gewehr derart am Kopfe verwundet, daß er als todt liegen blieb. Nach der Wagramer Schlacht zum Capitän befördert, wurde er wieder dem Generalstabe zugetheilt, mit der Aufnahme und Beschreibung der Waag beauftragt und bei dem Baue des Brückenkopfes verwendet. Im Jahre 1813 stand er mit dem Regimente bei Dresden, in der Division Colloredo. Am 26. August stürmte diese Division die Flesche vor dem Moschinski’schen Garten, wobei der Sturm durch das zweite Bataillon des Regiments mit der Compagnie Lindenbichel’s an der Tête unternommen wurde. Der Empfang von Seite der Gegner, welche die auf der Flesche aufgefahrenen Geschütze spielen ließen, war so mörderisch, daß von L.’s Compagnie allein 81 Mann auf dem Platze blieben. L. wurde nun zum wirklichen Hauptmann befördert. Im Jahre 1815 wohnte er der Blokade von Gaeta bei, kam dann mit dem Regimente nach Aix und von dort zur Blokade der Festung Antibes. Daselbst wurde ihm die selbstständige Besetzung und Vertheidigung des Forts Quarrée übergeben. Nach dem Pariser Frieden marschirte er mit dem Regimente nach Böhmen. Im Jahre 1819 wurde er als Geometer der Katastralvermessung in Triest zugetheilt, rückte 1820 zum Inspector, 1821 zum Unter-Director im Küstenlande vor. Unter seiner unmittelbaren Leitung wurde ein großer Theil des Fiumer Kreises mit den quarnerischen Inseln Veglia, Cherso, Lussin, Sanzago, ein Theil von Istrien, das ganze Triester Gebiet und der Görzer Kreis, und nachdem er in’s Steirische vorwärts schritt, der Judenburger, Brucker und Cillier Kreis vermessen. In den Jahren 1826–1831 war er mit [209] der Vermessung des Budweiser und Prachiner Kreises in Böhmen beschäftigt. Im Frühlinge 1831 rückte er zum Regimente ein, wurde 1833 Major, bald darauf Grenadier-Bataillonscommandant, 1837 Oberstlieutenant und 1840 Oberst und Commandant des 35. Infanterie-Regiments, mit dem er durch sieben Jahre in der Bundesfestung Mainz stationirt war. Im Jahre 1847 wurde er zum General-Major befördert und erhielt eine Brigade in Prag, welche er in den Pfingsttagen 1848 commandirte, bis ihn ein Prellschuß auf die Brust kampfunfähig machte. Nach seiner Genesung wurde er mit der Wiederbesetzung der Alt- und Neustadt Prag beauftragt. Im Mai 1849 zum Festungscommandanten in Zara ernannt, bat der 76jährige General, der bereits 50 Jahre gedient, um Versetzung in den Ruhestand, der ihm auch mit gleichzeitiger Verleihung des Feldmarschall-Lieutenants-Charakters gewährt wurde. Seine Ruhejahre verlebte L. in Graz, wo er als Greis von 76 Jahren starb.
Lindenbichel, Karl Mathias Barnabas Rainer Ritter von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Bleiberg in Oberkärnthen 11. Juni 1783, gest. zu Gratz 16. März 1859). Entstammt einer seit 1592 geadelten steirisch-kärnthischen Familie. Im Jahre 1792 trat er in die Wiener-Neustädter Militärakademie. Nach beendetem Curse wurde er im Jahre 1801 Fähnrich, blieb aber als zweiter Adjutant Kinsky’s und als Supplent der Mathematik in der 8. Classe der Akademie noch daselbst in Verwendung, später kam er in das kärnthische Infanterie-Regiment Wilhelm Schröder Nr. 26, wo ihm der Unterricht der jüngeren Officiere und Cadeten übertragen wurde. Als im December 1804 das Regiment den Cordon gegen das gelbe Fieber in Istrien bezog, wurde Lindenbichel zur Aufnahme dieser Provinz unter Leitung des damaligen Oberstlieutenants- Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) Jahrg. 1859, Nr. 8, S. 60: „Biographische Skizze...“.