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BLKÖ:Lichnowsky, Karl Fürst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 15 (1866), ab Seite: 76. (Quelle)
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2. Karl Fürst Lichnowsky (gest. 1814) hat sich als Mäcen Beethoven’s in der Geschichte der Musik ein ehrenvolles Denkmal errichtet. Beethoven selbst erwiederte diese Huld, indem er seinem Gönner mehrere seiner Werke, und zwar: „Die 3 Trio’s“, Op. 1 (erschienen 1795); „9 Variationen über: Quant’ è più bello!“ (1796); „Die Sonate in C-moll“, Op. 13 (1799); „Die Sonate in As-dur“, Op. 26 (1802), und „Die zweite Symphonie“, Op. 36 (1802) widmete. Uebrigens zeichnete Beethoven auch mehrere andere Mitglieder dieses Hauses durch Widmung seiner Tonschöpfungen aus, wie z. B. die Gemalin des Fürsten Karl, eine geborne Gräfin Thun, welcher er zwölf Variationen für Pianoforte und Cello über den Marsch aus Judas Maccabäus (1804) widmete; einen Grafen Moriz und eine Mlle Comtesse Henriette de Lichnowsky, dem ersteren „15 Variationen mit einer Fuge in Es-dur“, Op. 35 (1803), und der letzteren: „Rondo in G-dur, Nr. 2“, Op. 51, widmend. Aus Ries’ und Wegeler’s biographischen Notizen über Beethoven (S. 64, 103–106) und Schindler’s Biographie Beethoven’s (Bd. I, S. 126) ist zu entnehmen, welchen regen Antheil der Fürst an den Compositionen seines Schützlings nahm und wie mächtig er denselben förderte. Einen fast rührenden Zug des fürstlichen Kunstenthusiasmus erzählte vor Kurzem erst Dr. Hanslick im Feuilleton der „Presse“ (1865, Nr. 388), im Artikel: „Der österreichische Adel und die Musik“. Der Fürst, selbst ein tüchtiger Musiker, hat auch componirt, wie seine im Jahre 1798 erschienenen „VII Variations pour le Pf. sur l’air: nel cor più etc.“ bezeugen. [Gerber (Ernst Ludw.), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 232. – Uebrigens verdanke ich die meisten der obenangeführten Notizen über den Fürsten Karl der gütigen Mittheilung des in der Musikgeschichte Wiens so trefflich bewanderten Herrn Dr. Leopold von Sonnleithner. – Auch lebt in Wien eine verwitwete Frau von Frank, geborne Lichnowsky (?), aus deren Munde ich vor Jahren vernommen, daß sie im Besitze von Briefen Beethoven’s an ihren Vater oder Verwandten Lichnowsky sei. Als ich es versuchte, für Herrn Thayer, nordamerikanischen Consul in Triest, in der Musikwelt bekannt durch seine in ihrer Art einzigen Forschungen und Arbeiten, über Beethoven, diese Briefe zu erhalten, scheiterten alle meine Bemühungen an dem Bescheide, diese Briefe seien in Siebenbürgen in den Jahren 1848 und 1849 – Herr von Frank stand in Diensten der siebenbürgischen Hofkanzlei – in Verlust gerathen.] –