BLKÖ:Libert, Abbé
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Libay, Samuel |
Nächster>>>
Libický, Ernestine | ||
Band: 15 (1866), ab Seite: 66. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Abbé Libert in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 172940486, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Gräffer in der unten bezeichneten Quelle meint, „zuletzt mag er im gräflich Lanckoroński’schen Hause angestellt gewesen sein“. Von L. sind folgende Schriften, theils Original, theils Uebersetzungen, erschienen, und zwar: „Un voyage pittoresque sur le Rhin depuis Mayence jusque à Dusseldorf traduit de l’allemand de Vogt“ (Frankfurt a. M. 1807, Fr. Willmans, gr. 8°., mit 32 Stahlst. u. 1 Karte); – „Jeux et amusements des petits demoiselles“ (Wien 1817, Müller, 12°., mit 18 col. Taf.); – „Jeux et amusements des petits garçons“ (ebd. 1817, Müller, 12°., mit 18 col. Taf.); – „Le monde des enfants ou recueil d’historiettes etc. trad. de l’allemand de Glatz“ (Leipzig 1820, Fleischer, 12°., mit 10 Taf.); – „Elémens de morale, en français et en allemand etc. etc.“ (Wien 1820, Wallishausser, 8°.);– „Étrennes littéraires ou receuil en vers et en prose“ (ebd. 1820, Grund, 12°.). Ein didaktisches Gedicht: „Le Café“, etwa anderthalb Bogen stark, ist auch gedruckt, aber nicht in den Handel gekommen. Ueberdieß beschäftigte sich L. mit Botanik und hatte ein großartiges Herbarium vivum, wohl über 100.000 Piecen stark und größtentheils exotischen Inhalts, zusammengebracht; dieses hat ihm Gräffer abgekauft, aus dessen Händen es nach Ungarn wanderte. Näheres über [67] L., den Gräffer als wissenschaftlichen Mann, der dabei munter und witzig, innig und bieder war, bezeichnet, ist nicht bekannt.
Libert, ..... Abbé (Schriftsteller, geb. zu Lüttich 10. August 1763, Todesjahr unbekannt). Nachdem er die Humanitätsclassen in seiner Vaterstadt Lüttich besucht, begab er sich nach Louvain, wo er an der dortigen berühmten Hochschule den philosophischen Curs hörte, darauf Theologie studirte und die pädagogische Laufbahn ergriff. Für den Eifer, mit welchem er sich dem Erzieherberufe gewidmet, wurden ihm als Belohnung eine Pfründe und ein Canonicat verliehen, aber die Revolution beraubte ihn wieder dieser wohlerworbenen Begünstigungen. L. ward genöthigt, sein Vaterland zu verlassen und begab sich nun nach Wien, wo er sich wieder dem Erziehergeschäfte zuwendete und dasselbe in den Jahren 1819–1824 im Hause des Grafen Razumoffsky versah.- Gräffer (Franz), Wiener Dosenstücke (Wien 1852, J. F. Greß, 8°.) II. Ausgabe, 2. Theil, S. 9–12; „Der Abbé Libert“. – Quérard (J. M.), La France littéraire ou dictionnaire bibliographique des savants, historiens etc. etc., qui ont écrit en français, plus particulièrement pendant les XVIIIe et XIXe siècles (Paris 1833, Didot, 8°.) Tome V, p. 297.