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BLKÖ:Lampugnani, Johann Baptist

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 14 (1865), ab Seite: 62. (Quelle)
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Lampugnani, Johann Baptist (Tondichter, geb. zu Mailand im Jahre 1706, gest. ebenda um 1772). Bildete sich in der Musik aus und lebte als Musik- und Gesanglehrer in Mailand. Frühzeitig sich der Composition zuwendend, schrieb er mehrere Opern, welche eine beifällige [63] Aufnahme fanden. Im Jahre 1743 begab er sich nach London, um daselbst als Galuppi’s Nachfolger die italienische Oper zu dirigiren, für die er auch mehrere Werke schrieb. Um das Jahr 1754 kehrte er aber wieder in sein Vaterland zurück und lebte zu Mailand, wie vor beschäftigt mit Componiren und Unterrichtertheilen in der Musik. Außer Kirchenstücken, Symphonien und anderen Instrumentalwerken hat er folgende Opern componirt: „Ezio“ (Mailand 1737), die handschriftliche Partitur im Besitze der Musikalienhandlung Ricordi in Mailand; – „Angelica e Medoro“ (Mailand 1738); – „Demofoonte“ (ebd. 1738); – „Candace“ (ebd. 1740); – „Alceste“ (London 1745); – „Alessandro in Persia“ (ebd. 1748); – „Alfonso“, „Roxane“, „Tigrane“ (alle drei gleichfalls in London 1745 bis 1754); „Siroë“ (Mailand 1755); – „Artaserse“ (ebd. 1757); – „Amor contadino“ (Lodi 1766[WS 1]). Lampugnani, der zu einer Zeit in Mailand lebte, als Staatsmänner, wie Harrach [Bd. VII, S. 377] und Firmian [Bd. IV, S. 232], daselbst Kunst und Wissenschaft in einer Weise förderten, daß ihr Andenken in dieser seit der ersten französischen Invasion depravirten Provinz hoch in Ehren gehalten wurde, war als Componist und Lehrer sehr beliebt. In der Composition lehnte er sich an die damals in Italien und auch auswärts Muster gewordene Hasse’sche Manier. Insbesondere soll er sein Augenmerk auf die Instrumentalbegleitung gerichtet und auf eine dem Geiste des Recitativs entsprechende Declamation hingewirkt haben. Wie Gerber berichtet, waren seine Opernarien auch in Deutschland stark verbreitet.

Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortges. von Eduard Bernsdorf (Dresden, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 711. – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, J. G. I. Breitkopf, gr. 8°.) Bd. I, Sp. 780. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 166.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1666.