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BLKÖ:Lázár, Nikolaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lázár, Wenzel
Band: 14 (1865), ab Seite: 247. (Quelle)
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Lázár, Nikolaus (Schriftsteller, geb. zu Nádudvar im Szabolcser Comitate Ungarns 24. December 1814). Besuchte die Normalschule in seinem Geburtsorte, die Grammaticalclassen[WS 1] zu Großwardein, die beiden Humanitätsclassen (jetzt 5. und 6. Classe) zu Kaschau und hörte die Philosophie an der königlichen Akademie zu Großwardein, worauf er daselbst, um die Theologie zu studiren, 1832 in’s Seminar eintrat. Neben seinen Berufsstudien betrieb er mit Eifer die deutsche Sprache. Nachdem er am 1. Jänner 1838 die heil. Weihen erlangt, trat er sofort als Caplan zu Szilágy-Somlyó in die Seelsorge. Im nämlichen Jahre noch kam er in gleicher Eigenschaft nach Uj-Palota; im Juni des folgenden Jahres nach Großwardein, wo er mit Franz Hoványi [Bd. IX, S. 345], seinem früheren Schulgenossen, der daselbst Studienpräfect und Frühprediger in der Domkirche war, das Studium der italienischen und französischen Sprache aufnahm, und auch jenes der classischen Sprachen fortsetzte. Mit ihm gründete er auch einen literarischen Priesterverein, als dessen Präsident Hoványi und als Secretär Lázár thätig war, der sich aber schon nach nur kurzer Wirksamkeit wieder auflöste. Als im Jahre 1842 sein Pfarrer starb, versah er einige Zeit als dessen Stellvertreter das Pfarramt, kam 1844 nach Wardein-Olasz, wo er in den allgemeinen Congregationen des Bihárer Comitates als politisch geistlicher Redner auftrat; auch brach er eine Lanze für seine Kirche und die Aufrechthaltung der bestehenden Ordnung im Journal: Nemzeti Ujság, d. i. Volkszeitung, für das er zuerst unter dem Pseudonym Ködi, später unter Frére de Marie schrieb. Im Jahre 1845 wurde er als Prediger nach Debreczin übersetzt, dort trat er im Katholikus Nepláp, d. i. Katholisches Volksblatt, und in dem im Jahre 1847 zuerst erscheinenden Katholikus Naptár, d. i. Katholischer Kalender, als geistlicher Liederdichter auf und schrieb für die Religio, ein magyarisches Kirchenblatt, mehrere Artikel über den Ursprung der Debrecziner Kirche, ihre Vergangenheit und Gegenwart. An der 1848ger Revolution hatte er sich in so weit betheiligt, daß er am 23. November 1849 verhaftet und in Untersuchung gezogen wurde. Am 10. Juli 1850 seiner Haft entlassen, stand er nun ohne geistliches Amt sich selbst überlassen da. In dieser Lage half [248] er sich mit seinen Sprachkenntnissen und begann Sprachunterricht aus der deutschen und französischen Sprache zu ertheilen. Im J. 1852 wurde er aber wieder zum Pfarrer in Mezö-Peterd ernannt. L. ist ein fleißiger Mitarbeiter der kirchlichen Zeitschrift Religio, der einer belehrenden Unterhaltung gewidmeten Családi Lapok, d. i. Familienblätter, und des Katholikus Náptar, d. i. Katholischer Kalender. Die geistliche Dichtung der ungarischen Literatur zahlt ihn zu ihren würdigsten, begabtesten Vertretern, und das Journal Magyar Sajto, d. i. Ungarische Presse, fand sich veranlaßt, Lázár in Nr. 97 des Jahrg. 1856, in welchen es zum ersten Male ein Gedicht von L. veröffentlichte, mit einigen einleitenden Worten den Lesern des Blattes vorzustellen, und, indem es die Bedeutendheit der geistlichen Dichtung überhaupt darthat, ihn als einen der begabtesten Poeten dieser Gattung, der mit Innigkeit und Schwung die sich gestellte Aufgabe löse, zu bezeichnen. Eine Sammlung seiner Gedichte ist unter dem Titel: „Lázár Miklós vallásos költeményei“, d. i. Des Nikolaus Lázár religiöse Gedichte (Pesth 1857, 8°.), erschienen. Einen philosophisch-theologischen Aufsatz L.’s brachte aber die Monatschrift Kelet Nepe, d. i. Das Volk des Orients, unter dem Titel: Jézus a világ megváltója, d. i. Jesus wirklich der Erlöser der Welt. Als geistlicher Liederdichter reiht sich L. seinen Vorgängern David Fördes, Aaron Kis, Joseph Nagy, Anton Nyulassy, Johann Paknóczy, Wilhelm Sürko, Stephan Szabó und Johann Talabér würdig an, wenn er nicht gar mehrere derselben in Innigkeit der Gedanken und Schwung der Sprache noch übertrifft.

Danielik (Jozsef), Magyar irók. Életrajzgyüjtemény. Második, az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 175. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Grammatialclassen.