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BLKÖ:Kuthy, Ludwig

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 431. (Quelle)
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Kuthy, Ludwig (Schriftsteller, geb. zu Mihalyfalva im Biharer Comitate 9. Jänner 1813, gest. zu Großwardein 27. August 1864). Beendete die Studien zu Debreczin, wo er dann beim Comitate prakticirte. Im Jahre 1834 begab er sich nach Preßburg, wo der Landtag eben tagte, und sein Auftreten daselbst war so geartet, daß ihm die Erlaubniß zur Advocaten-Prüfung verweigert wurde. Sein Versuch, in Pesth die Rehabilitation[WS 1] zu erlangen, blieb erfolglos. Er nahm nun einen Antrag der ungarischen Magnaten an und begab sich in Folge dessen nach Klausenburg, um die dortigen Verhältnisse zu studiren und darüber den Magnaten ausführlichen Bericht zu erstatten. Nach seiner Rückkehr aus Siebenbürgen machte er neue Schritte, zur Advocaten-Prüfung zugelassen zu werden, welche jedoch wie alle bisherigen erfolglos blieben. K. war also auf sich [432] selbst angewiesen und wurde Schriftsteller. Im J. 1843 trat er als Geheimsecretär in die Dienste des nachherigen so unglücklichen Ministers Ludwig Grafen Batthyany, trat im J. 1849, dem Beispiele seiner Freunde folgend, ziemlich radical auf und war einer der populärsten Schriftsteller jener Periode. Als aber die Dinge eine andere Wendung als jene, die er und seine Partei erwartet, nahmen, zog er sich auf das Land zurück. wo er sich von allen öffentlichen Angelegenheiten ferne hielt. Später fungirte er als erster Commissär des Arader Comitates. im Jahre 1864 war er Assessor des Criminalgerichtes im Biharer Comitate, als solcher starb er im Alter von erst 53 Jahren. K. hat außer mehreren Gedichten, die ein tieffühlendes Gemüth und ein hervorragendes Talent verrathen, selbstständig herausgegeben. „Novellak“, d. i. Novellen, 5 Thle. (Pesth 1840 u. f.); – „Polgári szózat kelet népéhez“, d. i. Bürgerlicher Aufruf an das Volk des Orients (ebd. 1841); – Hazai rejtelmek“, d. i. Vaterländische Geheimnisse, 15 Hefte (ebd. 1846, 8°.), ein nicht vollendeter Roman, in welchem das charakteristische Leben der ungarischen Mittelclasse und des gemeinen Volkes treu dargestellt wird. Als Novellist erregte K. mit seinen Arbeiten bald Aufmerksamkeit; „er ist“, wie ihn Kertbeny nennt, „ein ungemein üppiges, sinnliches, fast überreiches Talent“. Starke Leidenschaften, stürmische Seelenzustände schildert er wahr und ergreifend; aber auch landschaftliche Schilderungen gelingen ihm vortrefflich. K. hat auch einige Theaterstücke geschrieben, die jedoch ungedruckt geblieben sind. Die ungarische Gelehrten-Akademie und die Kisfaludy-Gesellschaft haben seine schriftstellerischen Verdienste anerkannt, indem ihn erstere am 7. October 1843 zu ihrem correspondirenden, letztere zum wirklichen Mitgliede erwählte.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 291. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1850 u. f., Heckenast. Lex. 8°.) Bd. V, S. 164. – Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 8°.) S. 181. – Wiener Zeitung 1864, Nr. 216, S. 655. – Porträt. Unterschrift. Facsimile des Namenszuges: Kuthy Lajos. Barabas (lith.) 1845 (Walzel in Pesth, 4°.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Rehabilation.