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BLKÖ:Kobliska, Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kobliska, Ferdinand
Band: 12 (1864), ab Seite: 178. (Quelle)
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Sein Bruder Alois (geb. zu Strakonitz im Jahre 1816) studirte zuerst in Pisek, dann in Wien, wo er das erste Jahr der Rechte beendete, worauf er als Lehrer in das Hermannsche Institut für adelige Zöglinge eintrat, wo er sich bald durch seinen pädagogischen Eifer hervortrat. Im Jahre 1843 berief ihn Graf Kozlovoff als Erzieher seiner zwei Kinder nach Moskau, und 5 Jahre versah K. diese Stelle, während er unter Einem an der dortigen Hochschule den Studien über altclassische, deutsche und čechische Literatur oblag. Als er endlich wieder in seine Heimat zurückkehrte, versah er im Jahre 1848 die Stelle eines Supplenten am Altstädter Gymnasium in Prag, und wurde im September 1850 zum Professor der 7. und 8. Classe am Königgrätzer Obergymnasium ernannt. Später kam er in gleicher Eigenschaft an das Altstädter Gymnasium in Prag. K. ist als Schriftsteller thätig und hat sowohl in deutscher wie in čechischer Sprache einige Lehrbücher, aber ohne sich zu nennen, herausgegeben, u. z. „Elementarbuch der lateinischen Sprache, mit deutschen und böhmischen Uebungsaufgaben für die erste [179] Grammatikalclasse“ (Prag 1860, 2. Aufl. 1862); – „Latinská čítanka pro druhou třídu gymnasialní“, d. i.: Lateinisches Lesebuch für die zweite Gymnasialclasse u. s. w. (ebd. 1864, 8°.). K. hat in seinem Drange die Welt zu sehen und seine Kenntnisse zu erweitern, größere Reisen, insbesondere nach dem europäischen Norden unternommen und Leipzig, Dresden, Berlin, Hamburg, Warschau, St. Petersburg, Kopenhagen, Gothenburg, Stockholm besucht und in letztgenannter Stadt werthvolle čechische Schriftdenkmäler erworben, welche von den Schweden im 30jährigen Kriege mitgeschleppt worden sind.

Rittersberg, Kapesní slovníček novinářský i konversační, d. i. Kleines Taschen-Conversations-Lexikon (Prag 1850, 12°.) Theil II, S. 153. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) S. 727.