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BLKÖ:Klinkowström, Joseph von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Klischnigg
Band: 12 (1864), ab Seite: 106. (Quelle)
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Klinkowström, Joseph von (Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Wien 30. August 1813). Der älteste Sohn des Friedrich August von K. [s. d. Vorigen] aus dessen Ehe mit Louise von Mengershausen. Erhielt seine Erziehung und wissenschaftliche Ausbildung im Elternhause. Sein Vater war ja selbst der Leiter eines für den österreichischen Adel bestimmten Erziehungsinstitutes, welches durch 16 Jahre bestanden hatte. Am 21. August 1831 trat er, 18 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er zur Zeit die Stelle eines Predigers, Bibliothekars und Historiographen des Ordens bekleidet. Als Prediger ist K. einer der bedeutendsten Kirchenredner der Residenz, und zeichnen sich seine, von den höchsten Ständen zahlreich besuchten Predigten durch ihre eigenthümliche Mischung von weltlichen und geistlichen Dingen aus, wobei er einen bewunderungswürdigen Freimuth an den Tag legt und unbekümmert um die öffentliche Meinung gerade das sagt, was seine eigenste Meinung ist. Volle Gläubigkeit, religiöse Begeisterung, eine ungewöhnliche Redegabe, verbunden mit tiefem Gefühl, verleihen seinen Vorträgen einen eigenthümlichen Reiz und verfehlen bei weichen, trostbedürftigen Gemüthern, welche in einer haltlosen verworrenen Zeit ihre Zuflucht in der Religion suchen, selten ihre Wirkung. Als im Jahre 1859 die Tiroler Studenten-Compagnie am 21. Juni nach Italien aufbrach, befand sich auch K. in dem Zuge, und in dem diesen Auszug darstellenden Bilde der Leipziger „Illustrirten Zeitung“ ist K. kenntlich dargestellt und zuerst einem großen Publicum bildlich vorgeführt. – Sein jüngster Bruder Max (geb. zu Wien am 21. October 1819) trat gleichfalls und zwar noch junger, erst 15 Jahre alt, am 14. August 1834 in den Orden, in welchem er zur Zeit im Collegium zu Linz als Prediger und Beichtvater thätig ist. In früherer Zeit ging er als Missionär nach Australien, wo sich zu Adelaide eine Mission der österreichischen Ordensprovinz der Jesuiten befindet. Im Jahre 1851 kehrte er wieder nach Europa zurück, und ist gleich seinem älteren Bruder durch seine Rednergabe bekannt.

Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1862, Nr. 109. – Didaskalia (Beilage zum Frankfurter Journal) 1859, Nr. 167 u. 288. – Der in Rittersberg’s „Kapesní slovníček“, d. i. Kleines Taschen-Conversations-Lexikon (Prag 1851, 12°.) Bd. II, S. 137 angeführte Jesuit [107] Klinkström ist offenbar eine und dieselbe Person mit Maximilian Klinkowström. – Porträte des P. Joseph. Unterschrift: P. Josephus Klinkowström Soc. Jes. Aus dem photographischen Salon des Jos. Folnesics (Wien, gedr. bei Höfelich’s Witwe. 4°.); – des P. Max. Unterschrift: P. Maximilianus Klinkowström Soc. Jes. (ebd.).