Zum Inhalt springen

BLKÖ:Kavanagh von Ballyane, die Freiherren und Grafen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kavalir, Anna
Nächster>>>
Kavčić, Franz
Band: 11 (1864), ab Seite: 94. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kavanagh von Ballyane, die Freiherren und Grafen|11|94|}}

Kavanagh von Ballyane, die Freiherren und Grafen. Ein altes, aus Irland abstammendes Adelsgeschlecht, welches zu Anfang des 18. Jahrhunderts nach Oesterreich gekommen, wo sich Großvater, Vater, Söhne und Enkel in der kaiserlichen Armee durch Tapferkeit und Waffenthaten so ausgezeichnet haben, daß schon Johann Baptist Freiherr von K. im Jahre 1768 in Anerkennung seiner und seiner Vorfahren Verdienste in den Grafenstand erhoben wurde. Zwei dieses Namens, Felix Terenz und Morgan von K., fochten mit Tapferkeit in den nach Maria Theresiens Regierungsantritte ausgebrochenen Kriegen und letzterer fiel in Ungarn; ein Demetrius v. K diente von Jugend auf in der kaiserlichen Armee, wohnte den Feldzügen in Ungarn, Italien und Flandern bei, rückte zum Feldmarschall-Lieutenant vor und starb an den bei der Belagerung von Belgrad erhaltenen Wunden. Dessen Sohn Moriz von K. diente im kaiserlichen Heere im spanischen Successionskriege, focht als Oberst des Anspach’schen Regiments in den Schlachten bei Hochstedt, Malplaquet, Romellie und bei der Belagerung von Lille. Aus seiner Ehe mit der englischen Oberstens-Tochter Lucilla O’Rurke de Breisne hatte er nur eine Tochter Christina Elisabeth Felicitas, welche sich mit einem Verwandten und zwar mit Karl Freiherrn von Kavanagh, Baron de Borris und Ballyane, k. k. österreichischen General-Major und Commandanten der Stadt Prag, verehelichte. Aus dieser Ehe stammt Baron Johann Baptist, k. k. Kämmerer und nachmaliger Graf. Dessen Sohn Moriz war Major im Graf Althan-Dragoner-Regimente, rückte zum Feldmarschall-Lieutenant vor und wurde im Jahre 1786 Inhaber des 4. Kürassier-Regiments, welches er bis zu seinem im Jahre 1802 erfolgten Tode behielt. Endlich dessen Sohn Sigmund Heinrich, mit dem das Geschlecht der K. ausgestorben scheint, weil es nirgends mehr, weder in Schematismen noch in Adels-Lexikons aufgeführt erscheint, trat, nachdem er in der Wiener-Neustädter Akademie eine militärische Ausbildung erhalten hatte, im Jahre 1801 als Fähnrich in das Infanterie-Regiment [95] Nr. 56, damals Wenzel Graf Colloredo-Wallsee, zeichnete sich als Lieutenant von Bianchi-Infanterie am 23. October 1813 bei Ceneda, später als Hauptmann im December 1813 in den Ereignissen bei Rovigo so aus, daß Feldmarschall-Lieutenant Marschall im Rapporte seiner ehrenvoll erwähnte. Er rückte zum Obersten vor, wurde Militär-Referent beim Hofkriegsrathe und starb als solcher in bester Manneskraft am 24. Mai 1830, wie es scheint, den nach Oesterreich ausgewanderten Zweig seines Geschlechtes – denn in Irland und England blüht das Geschlecht der Kavanagh fort – beschließend.

Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande (Wien 1804, 4°.) Bd. V, S. 25. – Leitner von Leitnertreu (Th. Ign.). Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt 1852, Theodor Steinhausser, 8°.) S. 448. – Grafenstands-Diplom vom 18. August 1768. – Wappen. In Blau ein rechtsschreitender silberner Löwe mit offenem Rachen, roth ausgeschlagener Zunge, über sich geworfenem Schweif, mit der linken sowohl hinteren als vorderen Pranke auf einem mit den Spitzen aufwärts gekehrten silbernen Halbmonde schreitend; den Schild bedeckt die Grafenkrone, auf welcher sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Auf der Krone des rechten Helms ruht mit der Elbogenspitze ein geharnischter Arm, in der Hand einen entblößten Degen haltend, auf der Krone des mittleren Helms steht in der silbernen Mondesscheibe eine Korngarbe in natürlicher Farbe. Auf der Krone des linken ragt zwischen zwei grünen Oelzweigen eine Pyramide, auf deren Gipfel eine ringförmig geschlungene, in den Schweif sich beißende Schlange ruht. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten blau mit Silber unterlegt. Schildhalter. Zwei rückwärts schauende goldene Löwen. Devise: Mea gloria fides, auf einem unterhalb des Schildes sich schlängelnden Bande.