BLKÖ:Jeitteles, Sigmund Christian
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Jeitteles, Fanni |
Nächster>>>
Jeitteles, Jonas | ||
Band: 10 (1863), ab Seite: 124. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Sigmund Christian Jeitteles in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 137697422, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Ignaz J., Sigmund Christian (gest. 6. März 1861)[WS 1] änderte den Namen Jeitteles in Geitler. Geitler war Großhändler in Prag und hatte als solcher während der vierzig und mehr Jahre, die er an der Spitze des Geschäftes stand, um die vaterländische Industrie sich nicht geringe Verdienste erworben. Insbesondere aber ist seines humanistischen Wirkens zu gedenken. Das Gedeihen des Vereins zur Unterstützung verschämter Hausarmen ist vornehmlich seinen reichen Spenden zu verdanken; dem Bartholomäusspital schenkte er die von seinem Onkel Dr. Isaac J. [s. d. S. 125] ererbte Summe von 10.000 fl. – wahrscheinlich hatte er keine Kenntniß, daß unter seinen nächsten Verwandten sehr verdienstvolle und verschämte Hausarme sich befanden – ferner auf seinen persönlichen Vortheil verzichtend, wirkte er zu mehreren Stiftungen seines Oheims mit, und zwar zu einer mit 10.000 fl. für hilfsbedürftige Doctoren der Medicin, ihre Witwen und Waisen, zu einer mit 6000 fl. für arme Blinde, mit 2000 fl. zur Erhaltung eines Krankenbettes für Studirende der Medicin im Prager israelitischen Krankenhause, und zu einer mit 3000 fl. zur Aussteuer armer Mädchen. Mit Diplom vom 27. November 1854 wurde Geitler in den Adelstand mit dem Prädicate Edler von Armingen erhoben. Er starb eines plötzlichen Todes zu Prag am 6. März 1861, und die Journale berichteten von neuen Stiftungen, welche er in seinem letzten Willen angeordnet hatte, und zwar außer dem Betrage von 1000 fl. zur Vertheilung an Arme am Tage seiner Beerdigung, 16.000 fl. zu einer Stiftung für hilfsbedürftige Witwen, 5000 fl. zu einer Stiftung in der Krankenanstalt für Handelsleute, 2000 fl. für das Israelitenspital in Prag und je 500 fl. für die Pfarrschule bei Maria Schnee und die Josephstädter israelitische Hauptschule. [Letteris’ „Mittheilungen“ 1861, Nr. 7, S. 28. – Adelstands-Diplom vom 27. November 1854. – Wappen. Ein halb in die Länge gespaltener und quergetheilter Schild, das obere rechte Feld zeigt in Silber zwei mit ihren Stengeln schräge in’s Kreuz gelegte grüne dreiblättrige Kleeblätter, das linke Feld in Grün einen querlaufenden silbernen Fluß. Das untere Feld zeigt in Blau ein natürliches längs des Fußrandes sich vertreibendes Wasser und auf diesem ein braunes Schiff mit drei Masten, mit eingerefften Segeln und mit weißen links abflatternden Wimpeln auf jedem Maste. Auf dem Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm. Aus der goldenen Krone des Helms wächst zwischen einem rechts von Silber und Grün, links von Silber und Blau quergetheilten Adlerfluge ein vorwärtsgekehrter Mann mit grauem Kopfhaar und Bart hervor. Dieser trägt einen grünen Leibrock mit silbernem Kragen und Aufschlägen, gleichen, bis hinauf schließenden Knöpfen und Leibgurt, hält in der erhobenen Rechten vor sich zwei grüne dreiblättrige Kleeblätter an ihren Stengeln und stemmt die Linke in die Hüfte. Die Helmdecken sind rechts grün und links blau, beiderseits mit Silber unterlegt.]
Ein Bruder desAnmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vergleiche auch die Stammtafel im zweiten Artikel Jeitteles, Sigmund Christian (Verweis).