BLKÖ:Jacobs, Petrus
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 21. (Quelle) | |||
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Jacobs, Petrus (Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Diestheim in Brabant 16. März 1781). Ein vornehmlich durch seine Schicksale denkwürdiger Priester. Als in Folge der französischen Revolution in seinem Vaterlande die Priesterverfolgungen Statt hatten, begab er sich, der bereits das Studium der Theologie begonnen hatte, nach London. Als er dort erfuhr, daß in Rußland der Orden der Gesellschaft Jesu noch fortblühe, begab er sich über Schweden nach St. Petersburg und trat dort 1803 in den Orden. Er kam in das Ordenshaus zu Polock in Weißrußland, wo er seine theologischen Studien beendete; dann wurde er als Missionär nach Asien entsendet und wirkte als solcher über 11 Jahre bei den deutschen Ansiedlungen an der Wolga im Gouvernement Saratow und in Astrachan. Als aber der Orden im Jahre 1820 auch aus Rußland verjagt wurde, suchte J. Zuflucht in Oesterreich. Er und seine Mitbrüder fanden sie in Galizien, wo ihnen das Lyceum zu Tarnopol übergeben wurde. Jacobs versah dort durch acht Jahre das Lehramt der Philosophie und Religion. Hierauf kam er in das Noviciat nach Gratz und war daselbst 10 Jahre als Vice-Novizenmeister thätig; zuletzt bekleidete er die Stelle eines Rectors an den Collegien zu Innsbruck und Linz. Als die Stürme des Jahres 1848 auch den Orden vernichtend trafen und seine Priester sich zerstreuten, verweilte J. mehrere Jahre zu Innsbruck, bis er als Spiritual zuerst nach Böhmen, später nach Preßburg in Ungarn entsendet wurde. J. hat mehrere Andachtsbücher herausgegeben, u. z.: „Betrachtungen über das Herz Jesu“ (Gratz 1839, Sirolla, 8°.); – „Der h. Schutzengel als Führer zum Himmel. Gebetbuch“ (ebd. 1838, neue Aufl. 1846, 8°.), und „Der Weg zum Himmel, Gebetbuch (Innsbruck 1842, Rauch, 8°.), wovon bereits 12 Auflagen erschienen sind. Im Jahre 1856 – damals 75 Jahre alt – war J. noch am Leben.
- Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae et Ratisbonae 1856, Lex. 8°.) P. 159.