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BLKÖ:Heussenstamm, die Grafen von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Heymann, Ignaz
Band: 8 (1862), ab Seite: 460. (Quelle)
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l. Zur Genealogie der Grafen von Heussenstamm. Die Schreibart des Namens dieses Geschlechts ist sehr mannigfaltig, es erscheint bald sowohl in Urkunden als in Werken als Husenstamm, Husinstamm, Heusenstamm, Heussenstein, Hausenstamm und Hausenstein. Hier wird sich an die heut’ übliche gehalten. Rudolph Freiherr von Siber, der Biograph dieses Adelsgeschlechts führt in einer quellenmäßig gearbeiteten und weiter unten angeführten Abhandlung dasselbe bis in’s zwölfte Jahrhundert zurück. Es stammt aus den Rheinlanden, und zwar war ihr altes Stammschloß im hessischen Gebiete in der Grafschaft Katzenelenbogen gelegen. Nach Niederösterreich kam dieses damals bereits freiherrliche Geschlecht im Jahre 1571, wenigstens war es damals den[WS 1] begüterten Landmannsgeschlechtern einverleibt und wurde [461] 1577 unter die alten Herrenstandesgeschlechter aufgenommen. Der Grafenstand kam mit Johann Ferdinand Franz in die Familie; dieser, Kämmerer des Kaisers Leopold I., wurde mit seinen acht Vettern im Jahre 1665 in den Reichsgrafenstand erhoben. Einer dieser Vettern, Otto Felician (gest. 1693), war niederösterreichischer Vice-Statthalter. Sein Sohn aus erster Ehe mit Maria Polyxena Barbara Gräfin Kolowrat, Graf Karl Christoph, war vermält mit Maria Anna Elisabeth Gräfin von Gilleis und stiftete für seine Familie ein Fideicommiß. Dessen Söhne Franz und Karl Joseph bildeten die noch heute blühenden zwei Linien: I. Heussenstamm-Gräfenhausen-Starhemberg und II. Heussenstamm-Gräfenhausen. Das gegenwärtige Haupt der Ersteren ist der noch minderjährige Graf Anton Alexander Otto (geb. 13. April 1856), Sohn des k. k. Kämmerers und Majors Grafen Alexander (geb. 18. November 1812, gest. 5. Februar 1860) aus dessen Ehe mit Karoline Gräfin von Harrach zu Rohrau (geb. 2. Februar 1822). Haupt der zweiten Linie ist Graf Karl Theodor (geb. 1800), Sohn des niederösterreichischen Regierungsrathes Grafen Franz Heinrich. Graf Karl Theodor, vermält (seit 1. October 1822 und geschieden seit 1832) mit Karolina Walburga geb. Gräfin Fürstenbusch hat einen Sohn, den Grafen Theodor (geb. 11. October 1824). Die Brüder des Grafen Karl Theodor sind: Graf Theodor (geb. 1801) [siehe den Obigen] und Graf Heinrich (geb. 1803), k. k. Kämmerer, und (seit 8. Mai 1839) vermält mit Friederike geb. Freiin von und zu Manndorf, verwitweten Freifrau von Schmidtgräbmer zu Lustenegg, Sternkreuz-Ordensdame. [Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande (Wien 1800, Schuender, 4°.) Bd. IV, S. 230–237. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1852, J. O. Weigel, 8°.) Bd. I, S. 354. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 7. Thl. S. 317, von Albert Freiherrn von Boyneburg-Lengsfeld. – Oesterreichische National-Encyklopädie, herausgegeben von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 573. – Historisch-heraldisches Handbuch (Gotha 1856, Justus Perthes, 32°.) S. 333. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1862 (Gotha, bei Justus Perthes, 32°.) 35. Jahrg. S. 360. – Oesterreichisches Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung, Staatenkunde, Kunst und Literatur (Wien, 4°.) 1831, Nr. 130–133: „Genealogische Andeutungen über die Marschälle von Heusenstamm, Reichsgrafen von Heißenstein. Von Rudolph Freiherr von Siber“ [berichtigt hie und da Wißgrill’s Angaben].]

II. Hervorragende Glieder des Grafengeschlechtes der Heussenstamm. Betreffs derselben muß im Allgemeinen auf den oben erwähnten Aufsatz des Freiherrn von Siber hingewiesen werden. Hier können nur angeführt werden: der Graf Maximilian Joseph (k. k. Major, geb. zu Gratz 29. August 1778, gest. zu Wien 17. August 1855), über dessen verdienstliche Thätigkeit als Soldat und k. k. Kämmerer die weiter unten bezeichneten Quellen nähere Auskunft geben. [Militär-Zeitung (Wien, 4°.) Jahrgang 1855, Nr. 105, S. 686. – Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, kl. 8°.) Jahrgang VIII (1857), S. 199.] – Sebastian von H.[WS 2], Churfürst und Erzbischof von Mainz (geb. 15. März 1508, gest. 17. März 1555, nach Ersch und Gruber, II. Sect. 7. Thl. S. 317, am 17. Mai 1556), ein berühmter Kirchenfürst, dessen Denkmal noch heut’ im Mainzer Dome prangt, und der in bedrängnißvoller Zeit das segensvolle Amt eines geistlichen Vermittlers nicht ohne Erfolg ausübte und einer der thätigsten und klügsten Gegner der Reformation war. [Oesterreich. Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung, Staatenkunde, Kunst und Literatur (Wien, 4°.) 1831, S. 515–524, im bereits erwähnten genealogischen Aufsatze des Freiherrn von Siber.] – Theodor Heinrich Graf von H. [siehe den besondern Artikel].

III. Wappen. Ueber den Ursprung des Namens und Wappens berichtet auch Freiherr von Siber im „Oesterr. Archiv“, Jahrg. 1831, Nr. 154, S. 611, und da der Berichterstatter keine Quelle über seine Mittheilung angibt, so lassen wir uns durch seinen genealogischen Seherblick in unseren Anschauungen nicht weiter beirren. Das Wappen, wie es Kneschke beschreibt, zeigt im rothen Schilde drei aufsteigende große silberne Spitzen. Ueber der Grafenkrone erhebt sich ein gekrönter Helm, welcher den Kopf und Hals eines rechts sehenden, nach Einigen rothen, nach Anderen [462] silbernen Bracken (letzteres ist das richtige) mit ausgestreckter Zunge und goldenem Halsbande trägt. Das linke Ohr ist mit den drei Silberspitzen des Wappenschildes bedeckt. Die Helmdecken sind roth und silbern.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dem.
  2. Sebastian von Heusenstamm (Wikipedia).