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BLKÖ:Habsburg, Mathilde (Churfürstin von Pfalzbayern)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Habsburg, Mathias
Band: 7 (1861), ab Seite: 88. (Quelle)
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259. Mathilde (auch Mechtildis), Churfürstin von Pfalzbayern (geboren (wann?), gestorben 23. December 1304). Tochter des Kaisers Rudolph I. von Habsburg aus dessen Ehe mit Anna (nach Anderen Gertrude), Gräfin von Hohenberg [Bd. VI, Nr. 18]. Vermält seit 1273 mit Ludwig dem Strengen, Churfürsten von Pfalzbayern. Sie war dessen dritte Gemalin und gebar ihm zwei Söhne und zwei Töchter, erstere: Rudolph, Churfürst von der Pfalz (geb. 1274, gest. 11. August 1319), den Stammvater der bayerischen Pfalzgrafen, und Ludwig, Herzog in Bayern (geb. 1286, gest. 11. October 1347), nachmals Kaiser Ludwig der Bayer und Stammvater der Herzoge in Bayern; letztere: Mathilde (geb. (wann?), gest. 1329), Gemalin Otto’s des Strengen, Herzogs von Lüneburg, und Anna, dritte Gemalin Heinrich’s I. von Hessen , genannt das Kind zu Hessen. Mathilde hatte nach ihres Gemals [89] Tode, welcher 1294[WS 1] erfolgte, mit ihrem ältesten Sohne Rudolph eine Theilung vorgenommen, wornach die Churpfalz am Rhein und ein großer Theil Oberbayerns ihr zufiel, seinem, damals noch minderjährigen und unter der Vormundschaft seiner Mutter befindlichen Bruder Ludwig aber die Städte Ingolstadt, Neuburg, Langenfeld, Rietberg, Neustadt, Vohburg, Landsberg, Aichach, Höchstett, Lauingen und andere Ortschaften gehören sollten. Mathilde war eine fromme Frau, und indem sie etliche Freiheiten einigen Klöstern bewilliget hatte, welche in’s Gebiet ihres Sohnes Rudolph gehörten, nahm dieser Anlaß, mit seinem Rathgeber Conrad Oettlinger die Mutter in ihrem Schlosse Schildberg bei Aichach zu überfallen (1304) und gefangen nach München fortzuführen. Dort mußte sie gezwungen die Vormundschaft über ihren Sohn Ludwig an Rudolph abtreten und sich überhaupt in jegliches Begehren seinerseits fügen. Als sie aber ihrer Haft frei, sich zu ihrem Bruder, dem Kaiser Albrecht I., nach Nördlingen verfügt hatte, widerrief sie Alles, was sie unfreiwillig zugegeben. Als später Rudolph selbst nach Nördlingen kam, söhnte der Kaiser Mutter und Sohn miteinander aus. Rudolph aber hatte früher noch obigen Conrad von Oettlinger, als Urheber seines Zwiespaltes mit der Mutter, zu München enthaupten lassen. Da aber die Pfalz so wie Bayern mit schwerer Schuldenlast behaftet waren, bestellte Kaiser Albrecht einen Ritter, Wigolais von Trausnitz, als Rentmeister, und befahl, daß Rudolph, seine Mutter Mathilde und ihr minderjähriger Sohn sich an den kaiserlichen Hof begeben und daselbst so lange verbleiben sollten, bis alle Schulden getilgt sein würden. Mathilde überlebte diese Verfügung nicht lange, denn sie starb noch im nämlichen Jahre.

Fugger (J. J.), Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich (Nürnberg 1668, kl. Fol.) S. 140 u. 141, 229, 230. – Hübner (Joh.), Genealogische Tabellen (Leipzig 1719, kl. Qu. Fol.) Tab. 125, 132, 133, 138.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1794.