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BLKÖ:Habsburg, Magdalena

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vorwort (Band 7)
Band: 7 (1861), ab Seite: 1. (Quelle)
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Habsburg, das erlauchte Fürstengeschlecht. (Fortsetzung aus dem sechsten Bande.)

Kaiser und Kaiserinen, Erzherzoge und Erzherzoginen aus dem Hause Habsburg.

181. Magdalena, Erzherzogin von Oesterreich (geb. 14. August 1532, gest. 10. December 1590). Sie ist eine Tochter Ferdinand’s I., deutschen Kaisers, und Anna’s, Tochter Wladislaw’s IV., Königs von Ungarn und Böhmen. Mit ihren Schwestern Margaretha und Helena gründete sie das adelige Damenstift zu Hall in Tirol, gewöhnlich das königliche Damenstift genannt. Im Jahre 1567 wurde das Stiftsgebäude und zwei Jahre später die Kirche aufgeführt. Die Prinzessin Margaretha erlebte die Erfüllung ihres Wunsches nicht mehr, sie starb den 12. März 1566. Die zwei anderen Erzherzoginen bezogen mit sechs Candidatinen im Jahre 1568 das neue Stift, dessen Leitung Prinzessin Magdalena übernahm. Als ein Muster wahrer Frömmigkeit und liebenswürdiger Klugheit leuchtete sie durch 22 Jahre ihren Untergebenen vor. Adelige Frauen – ihre Zahl stieg über 40 – lebten nach eigenen Regeln in diesem Vereine, dessen Hauptzweck war: Uebung der Andacht und christliche Mildthätigkeit. Segen verbreitend über die Stadt und die Umgegend, bestand das Hallerstift 216 Jahre. Am 9. Juli 1783 wurde dessen Auflösung ausgesprochen, die Kirche entweiht und geschlossen, und der Rentenbetrag des ansehnlichen Stiftungsvermögens in Hand-Präbenden umgewandelt. Nach dem Wunsche der Gründerin des Damenstiftes, der Prinzessin Magdalena, kamen zwar Priester von der Gesellschaft Jesu nach Hall, aber sie hatten kein Collegium und keine Kirche. Jenes und diese erhielten sie durch die beträchtlichen Geschenke der beiden Erzherzoginen Maria Christina und Eleonore, Töchter des Erzherzogs Karl von Steiermark [Bd. VI, Nr. 132], welche in das Damenstift traten und durch den aus der Privatcasse des Erzherzogs Maximilian, des Deutschmeisters, dazu geflossenen Beitrag von 30.000 fl. Der Bau begann 1608 und die Weihe der Kirche erfolgte 1610 am 2. Mai, an welchem Tage die genannten Erzherzoginen einen kostbaren goldenen Kelch der Kirche zum Opfer brachten. Die Särge der Oberin des Damenstiftes, der Erzherzogin Magdalena, welche im Alter von 58 Jahren im Rufe der Heiligkeit starb, und der übrigen vier Prinzessinen wurden Anfangs in der Gruft der Stiftskirche beigesetzt, im Jahre 1707 aber in die Gruft der Allerheiligen- oder Jesuitenkirche übertragen, wo sie noch gegenwärtig ruhen.

Rapp (Ludwig)[WS 1], Königin Magdalena von Oesterreich, Stifterin des königlichen Stiftes zu Hall in Tirol. Ein Lebensbild aus dem sechszehnten Jahrhundert (Innsbruck 1858, Aufschlager, 8°.) [bildet den I. Band der von [2] der Marianischen Gesellschaft herausgegebenen „Vereinsgaben“]. – Staffler (Johann Jakob), das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Fel. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 567.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Rupp (Ludwig).