BLKÖ:Giudici, Karl Maria
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 200. (Quelle) | |||
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Riccardi, Saletta, Veluti, Andreas Appiani (s. d. I. Bd. S. 55), dieser berühmteste Maler Norditaliens in der neueren Zeit, hervor. Als Maler arbeitete G. wenig und meistens Fresken. Unter diesen ist zu nennen das Deckengemälde in der Kirche San Francesco di Paula in Mailand. Seine Oelgemälde, in denen die Köpfe die Grazie Guido Reni’s an sich haben, und die sich sonst durch Reinheit der Formen auszeichnen, befinden sich in den Gallerien Italiens zerstreut. Mehr arbeitete G. als Bildhauer; einige Basreliefs in der Mailänder Cathedrale sind Zeugen seiner Kunst, z. B.: „Das Opfer des Gedeon“; – „Adam und Eva werden aus dem Paradiese verjagt“; – „Abels Opfer und Tod“. An der Façade des Palastes Belgiojoso befinden sich mehrere seiner Basreliefs und zwei Statuen am Palast Monti. Endlich in der Pfarrkirche zu Pasturo sind an dem nach seiner Zeichnung ausgeführten Marmoraltar, die Statuen des Erlösers und der Engel Werke seines Meißels. G. war ein bedeutender Künstler, und wie ernst er die Sache nahm, beweist seine Abhandlung, worin er über die Nothwendigkeit spricht, daß ein guter Architekt vorerst ein guter Zeichner sein müsse.
Giudici, Karl Maria (Maler, Bildhauer und Architekt, geb. zu Viggiù im Mailändischen. 1723, gest. zu Mailand 1804). Nachdem er zuerst zu Hause den Unterricht in der Kunst erhalten hatte, begab er sich 1753 nach Rom, um sich dort an den großen Mustern auszubilden. Nach mehrjährigem Aufenthalt in der ewigen Stadt, kehrte er nach Mailand zurück und war der Erste, der den gesunkenen Geschmack in der Kunst, welcher damals in der Lombardié herrschte, bekämpfte und ein Atelier eröffnete, worin die besten Modelle nach Antiken aufgestellt waren. Aus dieser reformatorischen Schule gingen- Ticozzi (Stefano), Dizionario dei pittori ecc. dal rinnovamento delle belle arti fino al 1800 (Mailand 1818, 8°.). – Pirovano, Guida di Milano. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835) V. Bd. S. 222.