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BLKÖ:Frint, Jacob

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Frisi, Paul
Band: 4 (1858), ab Seite: 366. (Quelle)
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Frint, Jacob (Bischof von St. Pölten, theolog. Schriftsteller, geb. zu Böhmisch-Kamnitz 4. Dec. 1766, gest. zu St. Pölten 11. Oct. 1834). Studirte die Theologie und erhielt 1795 zu Wien die heiligen Weihen, kam dann als Cooperator nach Pillichsdorf und 1801 als Hofcaplan nach Wien zurück. 1803 übernahm er das Amt eines Spirituals der Theologen im kaiserl. Convicte in Wien, 1804 auch noch die neu errichtete Professur der Religionswissenschaft an der philosoph. Facultät der Wiener Hochschule. 1808 wurde er Pfarrer zu Laa, 1810 Burgpfarrer in Wien. 1816 verlieh ihm Se. Maj. der Kaiser eine Abtei in Ungarn, ernannte ihn zum Domherrn von Großwardein und übertrug ihm die Oberleitung der höheren Bildungsanstalt für Weltpriester, deren Plan von ihm ausgegangen, und um deren Begründung und Entwicklung F. bleibende Verdienste sich erworben hat. Zuletzt wurde F Bischof von St. Pölten, als welcher er im hohen Alter von 68 Jahren starb. F. wirkte auch als geistlicher Schriftsteller und zeichnen sich seine Werke durch logische Schärfe und hohe Weihe des Inhalts aus. Als Kanzelredner genoß F. einen großen Ruf, weniger hervorgerufen durch die Eleganz des Vortrages, als durch den Inhalt des Vorgetragenen. Auch begründete F. 1813 das erste periodisch-theologische Organ in Wien (Freindaller [s. d.], hatte seine Linzer Monatschrift bereits 1802 begonnen), das durch seine wissenschaftliche Haltung bald eine einflußreiche Stelle behauptete. F.’s Schriften sind in chronologischer Folge: „Handbuch der Religionswissenschaft für die Candidaten der Philosophie“, 3 Thle. in 6 Bdn. (Wien 1806, 3. Aufl. 1818 u. f.); – „Ueber die Standeswahl ,..“ (Wien 1808, 2. Aufl. 1818); – „Geist des Christenthumes von seiner wohlwollenden Seite dargestellt“, 2 Bdchn. (Ebenda 1809, 2 Aufl. 1819); – „Leitfaden zum Religionsunterricht für Gymnasien in den österr. Staaten“ (Ebd. 1812); – „Gedanken des Ernstes in den Tagen des Leichtsinns“ (Ebenda 1812); – „Die Feier der Menschen-Erlösung. Ein Erbauungsbuch“ (Ebnd. 1812 und Aufl. 1818); – „Bemerkungen über die intelektuelle und moral. Bildung der heranwachs. Cleriker“ (Ebenda 1812); – „Beiträge zur Belehrung und Veredlung der Menschen“, 9 Bde. (Ebenda 1812–20); – „Theoretische Religionslehre oder Dogmatik“ (Ebenda 1815); – „Darstellung der kathol. Lehre von dem heil. Abendmale“ (Ebenda 1816); – „Darstellung der höheren Bildungsanstalt für Weltpriester zum heil. Augustin“ (Ebenda 1817); – „Geistliche Uebungen für die Charwoche“ (Ebd. 1817), aus dem Werke „Gedanken des Ernstes ...“ besonders abgedruckt. – „Ueber das Unzweckmässige der Gebet- und Andachtsbücher für alle christl. Confessionen“ (Ebnd. 1820); – „Sammlung prakt. Vorträge zur Befestigung des Glaubens, der Tugend und Zufriedenheit“, 3 Bdchn. (Ebd. 1820–24, 12°.); – „Einige Gedanken über das Convertiren zur Begründung eines billigen Urtheils bei dem Rücktritte aus einer akathol. Confession zur kathol. Kirche“, 2 Bde. (Ebenda 1822–24); – „Geistliche Uebungen in der Charwoche für die Priester und Alumnen in St. Pölten“, 4 Jahrgänge (Ebenda 1828–32); – „Fastenpredigten vorgetragen in der Domkirche zu St. Pölten in den J. 1828–1831“, 4 Jahrgge. (Ebenda 1830) – und vom J. 1813–25 gab F. die „Theologische Zeitschrift“, im Ganzen also 13 Jahrgänge (Wien, gr. 8°.) heraus.

Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 231. – Kayser (Chr. Gottl.), Vollständ. Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, 4°.) II. Thl. S. 273 [mit einer ausführlichen Uebersicht von F.’s Werken].