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BLKÖ:Frankenstein, Karl von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Frankenburg, Adolph
Band: 4 (1858), ab Seite: 333. (Quelle)
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Frankenstein, Karl von (technischer Schriftsteller, geb. 1810, gest. zu Graz 5. Juli 1848). Nachrichten über den Lebensgang dieses in mehrfacher Beziehung denkwürdigen Mannes einzuziehen, war dem Herausgeber dieses Werkes nicht möglich. Sein Tod fällt in eine Zeit, welche so rasch und achtlos über den Einzelnen, der vom Schauplatze der Welt verschwand, dahin schritt, daß in den zahlreichen Journalen der Stadt, in der er seit Jahren gewirkt, ihm auch nicht ein Wort der Erinnerung in‘s Grab nachgeschickt wurde. F. hatte sein Augenmerk auf die gewerblichen und industriellen Verhältnisse des Kaiserstaates gerichtet und im J. 1839 das „Innerösterr. Industrie- und Gewerbe-Blatt zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse für alle Stände“ (Graz, J. A. Kienreich) gegründet, welches unter den Stürmen des Jahres 1848 eingegangen war, also an ein Decennium gedauert hatte. Im Jahre 1843 machte durch die deutschen Journale die Mittheilung von F .‘s Erfindung der Contact-Vergoldung die Runde. Bis dahin war die Vergoldung im Feuer mittelst Quecksilber, der Dämpfe wegen, eine der Gesundheit sehr nachtheilige Operation; durch die Erfindung der Contactvergoldung fiel die schädliche Einwirkung der Dämpfe des Quecksilbers hinweg, weil die Vergoldung im kalten Wege erfolgte. Im Jahre 1848 am 17. März erhielt das „Innerösterr. Industrie- und Gewerbeblatt“ ein Beiblatt unter dem Titel: „Industrielle Tageszeitung. Ueber die Interessen der Gegenwart“. Später mit Nr. 43 (3. Juli) verschmolzen Hauptblatt und Beiblatt in ein Blatt, in die „Allgemeine politisch-industrielle Tageszeitung für die Interessen der Gegenwart“, aber bei der veränderten Tendenz konnte es sich nicht halten, und es hörte mit Nr. 72 (31. Juli) auf. In diesem Jahre redigirte F. noch ein anderes Journal: das „Polit. Abendblatt“, welches in Nr. 37 (6. Juli 1848) meldet: „Frankenstein (der gewesene Redacteur des politischen Abendblattes) ist todt – wahrscheinlich ein Opfer der hier grassirenden Katzenmusik-Manie“. Die Grazer Zeitung vom 8. Juli 1848 Nr. 3 enthält den Aufruf an die Bewohner von Graz zur Unterstützung der kranken hilflosen Witwe (Fanni von Frankenstein) und ihrer sechs unmündigen Kinder. F.‘s Wirken fand in jenen Kreisen, denen er nahe stand, seiner Zeit allgemeine Würdigung und viele industrielle und landwirthschaftliche Vereine des In- ja selbst des Auslandes, wie die patriotisch-ökonomische Gesellschaft in Böhmen, die Landwirthschaft-Gesellschaft von Steiermark, von Mähren und Schlesien, von Oesterreich ob der Enns und von Salzburg, von Krain, die Akademie der bild. Künste in Wien und die Gartenbau-Gesellschaft zu Frauendorf in Baiern hatten F. zum corresp. Mitgliede ernannt.

Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) 1843 (II. Jahrg.) S. 531: „Stimme des Auslandes über Frankensteins Contact-Vergoldung." – Grazer Zeitung 1848, Nr. 110 (7. Juli).