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BLKÖ:Förster, Emanuel Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fogarasy, Johann
Band: 4 (1858), ab Seite: 273. (Quelle)
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Förster, Emanuel Alois (Compositeur, geb. zu Niedersteine in Schlesien 26. Jän. 1747, gest. in Wien 12. Nov. 1823). Besaß ein so hervorragendes musikalisches Talent, daß er ohne Meister sich in dieser Kunst ausbildete. Früh componirte er Sonaten und Conzerte für das Piano; zugleich besuchte er die lateinischen Schulen, u. trat dann in eine Wirthschaftskanzlei, in der sein Vater als Verwalter diente. Später wurde er sogar genöthigt Kriegsdienste in der preußischen Armee zu nehmen. Nachdem er dieselben verlassen, ging er nach Wien und widmete sich ganz der Musik. Bald wuchs sein Ruf als Lehrer des Generalbasses und der Composition, insbesondere nachdem er einige tüchtige Schüler gebildet. Im J. 1806 erschien seine „Anleitung zum Generalbass“ (Wien, Artaria), ein Werk ausgezeichnet durch seine Faßlichkeit und Vermeidung aller nutzlosen Längen, ohne deshalb lückenhaft zu sein. Als Ergänzung dazu erschienen 1823 seine „Praktischen Beispiele zur Generalbassschule“, worin er sich als tüchtigen Kenner der Harmonielehre beurkundet. Seine Compositionen für den Gesang, das Piano und die Violine, meistens Sonaten, Quartetten, Variationen über beliebte Themen aus Mozarts Opern u. d. m. zählt Gerber im unten bezeichneten Werke namentlich auf. Förster, im Leben ein liebenswürdiger, sanfter und bedächtiger Mann, ein Menschenfreund in der vollen Bedeutung dieses Wortes, starb als Greis von 84 Jahren. Sein Porträt befindet sich in der. Bildergallerie der Gesellschaft der Musikfreunde des österr. Kaiserstaates in Wien.

Gerber (Ernst Ludwig), Neues histor.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, Kühnel, gr. 8°.) II. Bd. Sp. 158. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allg. histor. Künstler-Lexikon für Böhmen (Prag 1815, 4°.) I. Bd. Sp. 412 [nach diesem ist er in Böhmen 1757 geb.]. – Wiener Zeitung vom Jahre 1803 S. 4464. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 159 [nach dieser geb. 26. Jänner 1747, gest. 12. Nov. 1823]. – Allg. Wiener [274] Musikzeitung von Aug. Schmidt 1842, Nr. 122, S. 493: „Erinnerungen. II. Em. Alois Förster“ – und Ebenda S. 552 [enthält Züge aus seinem Leben und seine Ansichten über große Künstler].