BLKÖ:Eder, Joseph Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 428. (Quelle) | |||
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Joseph II. zusammengesetzten Commission, um die Studien in Siebenbürgen zu regeln, wurde E. als Beisitzer gewählt. 1787 erhielt er die Stelle des Directors der Haupt-Normalschule in Hermannstadt, welche er bis an seinen für die Wissenschaft zu früh erfolgten Tod bekleidete. Seine Forschungen über die Geschichte Siebenbürgens, womit er bereits im Jahr 1784 begann, verbreiteten seinen Ruf auch außerhalb der Marken seines Vaterlandes. Die Göttinger Gesellschaft ernannte ihn zu ihrem Mitgliede; mit Schwartner, Schlözer, HeyneHeyne]], dem Grafen Teleki u. A. stand er im Briefwechsel. Seine Sammlung von Manuscripten zur ungarisch-siebenbürgischen Geschichte kaufte kurz vor seinem Tode Se. kaiserl. Hoheit der Erzh. Palatin für das ungar. Reichsmuseum um 4000 Thaler an. Es befanden sich darin drei Quartbände: „Adversaria ad historiam Transsylvaniae“, welche in genauer Abschrift an 1000 von E. mühevoll aufgesuchte und mit wichtigen Bemerkungen glossirte Urkunden enthielten. Neben seinen historischen Forschungen betrieb er zur Erholung das Studium der Mineralogie und hatte eine an seltenen Stücken reiche werthvolle Mineralien-Sammlung zu Stande gebracht. Die Jenaer mineralogische Societät hatte ihn 1798 zu ihrem Mitgliede gewählt. Es erschienen von ihm folgende Werke: „Supplex libellus Valachorum Transs. jura tribus receptis nationibus communia postlimina sibi adnexi postulantium cum notis historico-criticis J. C. E(der)“ (Claudiopoli 1791, 4°.), worin, wie Hofrath Schlözer (in seiner Sammlung zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen S. 666) bemerkt, zur exemplarischen Ignoranz des Textes die gelehrten Noten des Widerlegers angenehm contrastiren; – „De initiis juribusque primaevis Saxonum [429] Transs. commentatio, quam autographorum potissimum documentorum fide conscripsit J. C. Eder“ (Wien 1792, 4°.); – „Erdély ország’ ismértetésének’ zengéje“, d. i. Erstlinge der Kenntniß Siebenbürgens (Klausenburg 1796, 8°.); – „Scriptores rerum Transsylvanarum“ 2 Thle. (Hermannstadt 1797 u. 1800, 4°.) [Ebert Nr. 6589]. Der erste Theil enthält des Christian Schesaeus pannonische Ruinen, der zweite des Ambrosius Simigianus Geschichte Ungarns und Siebenbürgens; – „Breviarium juris transsilvanici cum prooemio de fontibus juris transs. …“ (Ebenda 1800, 8°.); – „Dictionarium ungaro-latino-germanicum olim studio Alberti Molnár, Franc. Pariz-Papai et Petri Bod conscriptum, nunc revisum, emendatum etc. etc.“ (Hermannstadt u. Presburg 1801, gr. 8°.); – „Observationes criticae et pragmaticae ad historiam Transs. sub regibus Arpadianae et mixtae propaginis additis X excursibus historiae sub principibus Transs.“((Hermannst. 1803, 8°.). – Außerdem enthalten die „Zeitschrift von und für Ungarn“, die „siebenbürgische Quartalschrift“ und die „Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes“ mehrere Beiträge von E. und während des Türkenkrieges besorgte er zugleich mit dem Oberschulen-Aufseher von Lerchenfeld die Herausgabe der Hermannstädter Zeitung.
Eder, Joseph Karl (Geschichtforscher, geb. zu Kronstadt in Siebenbürgen 20. Jänner 1760, gest. zu Hermannstadt 11. Febr. 1810). E. widmete sich der Theologie und vollendete seine Studien auf der Universität in Pesth; schon 1778 erhielt er die philosophische Doctorwürde. Nun kam er als Grammatikal-Professor an das Gymnasium zu Maros-Vásárhely, 1783 als Professor der Poesie nach Hermannstadt. Zu der 1784 auf Befehl des Kaisers- Schuller, Archiv für siebenbürgische Geschichte I. Bd. S. 132: „Apologie J. K. Eders“, von J. Benigni. – Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Doll, 8°.) 1803, Intelligenzblatt Nr. 32, Sp. 254. – Dieselben 1810, III. Bd. S. 329 [nach diesen geb. 20. Jänner 1761, gest. 11. Febr. 1810]. – Oesterreichs Pantheon (Wien 1831, Adolph, 8°.) I. Bd. S. 132 [nach diesem gest. 11. Febr. 1810]. – Baur (Sam.), Allg. histor.-biograph.-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die im ersten Jahrzehend des 19. Jahrhunderts gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, Lex. 8°.) I. Bd. Sp. 345 [nach diesem gest. 10. Febr. 1810). – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd. S. 15 [nach dieser geb. 20. Jänner 1760, gest. 11. Februar 1811]. – Kaysers Bücher-Lexikon II. Bd. S. 97 [gibt auch den 10. Febr. 1810 als E.’s Todestag an].[BN 1]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Eder, Joseph Karl [Bd. III, S. 428].
- Trausch (Jos.), Schriftsteller-Lexikon u. s. w., wie bei Draudt, 1. Lfg. S. 268–278. [Band 24, S. 399]