BLKÖ:Dombay, Franz von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 353. (Quelle) | |||
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Joseph II. 1783 eine Gegengesandtschaft an den Hof von Marokko abschickte, befand sich auch D. in ihrem Gefolge und verweilte zu Tanger bis zum Ausbruche des Krieges zwischen Oesterreich und der Pforte. Seinen Aufenthalt zu Tanger benützte er zur gründlichen Ausbildung in der orientalischen Literatur. Nach der Rückkehr aus Afrika ward D. bei der österr. kaiserl. Botschaft zu Madrid angestellt. Hier fand er in den kostbaren Schätzen des Escurial neue Quellen, seine Lieblingsstudien fortsetzen zu können, und sich mit der spanischen Literatur bekannt zu machen. Dann erhielt er zu Agram das Amt eines Gränzdollmetschers, wo er bei der in viele Schwierigkeiten verwickelten Abgränzungscommission an der Unna eine vielseitige Thätigkeit entwickeln konnte. Im J. 1802 ward D. nach Wien in die k. k. geh. Hof- u. Staatskanzlei berufen und anfangs zum k. k. Hofdollmetscher, 1809 aber zum k. k. Rathe ebendaselbst befördert. D.’s Werke, sämmtlich über oriental. Sprache u. Literatur, sind: „Geschichte der mauritanischen Könige, verfasst von dem arabischen Geschichtschreiber Ebulhassan u. s. w.“, 2 Thle. (Agram 1794–97, 8°.); – „Populär-Philosophie der Araber, Perser und Türken ...“ (Ebenda 1795, 8°.); – „Auszug der Lebensgeschichte des Propheten Mohammed mit Bezug auf dessen religionspolitische und moralische Gesetze“ (Ebd. 1795, kl. 8°.); – „Grammatica linguae Mauro-Arabicae ... Acced. vocabularium latino-mauro-arabicum ...“ (Wien 1800, 4°.). [Ebert Bibl. Lex. I. Bd. Nr. 6325); – „Geschichte der Sherifen oder der Könige des jetzt regierenden Hauses zu Marokko“ (Agram 1801, kl. 8°.); – „Grammatica linguae Persicae acced. dialogi, historiae etc. persicae“ (Wien 1804, 4°.). [Ebert Bibl. Lex. I. Bd. Nr. 6326]; – „Beschreibung der gangbaren marokkanischen Gold-, Silber- und Kupfermünzen nebst einem Anhang von einigen seltenen Münzen“ (Wien 1803, mit 1 Kupfer, gr. 8°.); – „Ebn Medini Mauri Fessani sententiae quaedam arabicae“ (Wien 1806, 8°.).
Dombay, Franz von (Orientalist, geb. zu Wien 10. August 1758, gest. ebenda 21. Dec. 1810). Erhielt seine wissenschaftliche Bildung in der k. k. Akademie der morgenländischen Sprachen und widmete sich mit besonderem Eifer dem Studium der arabischen Sprache. Die zu jener Zeit am k. k. Hofe angelangte Gesandtschaft des Sultans von Marokko bot ihm ein neues Feld zur Ausbildung seiner orientalischen Kenntnisse und bald hatte er sich den mauritanischen Dialect eigen zu machen gewußt. Als Kaiser- Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Doll, 4°.) Jahrg. 1803, Intell. Bl. Nr. 14, Sp. 110. – Dieselben (Ebenda, 8°.) 1811, I. Bd. S. 116. – Vaterland. Blätter (Wien) 1811, von Brenner. [354] – Baur (Samuel), Allg. histor.-biograph.-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die im ersten Jahrzehend des 19. Jahrhunderts gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, Lex. 8°.) I. Bd. Sp. 313. – Oesterreichs Pantheon (Wien, Adolph, 8°.) I. Bd. S. 187. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1826, 6 Bde.) I. Bd. S. 735. – Nouv. Biographie générale ... publiée sous la dir. de M. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XIV. Bd. Sp. 478 [gibt das Jahr 1756 als Geburtsjahr und den 12. December 1810 als Todesdatum an). – Magasin encyclopédique (Paris) Année III. vol. 5; – année IV. vol. 2; – ann. V. vol. 5; – ann. IX. v. 1; – ann. X. vol. 4; – ann. XIII. vol. 6 (Artikel von Sacy).