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BLKÖ:Diesing, Karl Moriz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Dieters
Band: 3 (1858), ab Seite: 289. (Quelle)
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Diesing, Karl Moriz (Helmintholog, geb. zu Krakau 16. Juni 1800).[BN 1] Widmete sich dem Studium der Naturwissenschaften und hatte darin die ausgezeichnetsten Lehrer seiner Zeit, und zwar Bremser und Scherer in der Zoologie, Jacquin in der Botanik und Mohs in der Mineralogie, an deren Seite er durch einen vieljährigen und innigeren Umgang sich immer mehr und mehr auszubilden Gelegenheit hatte. 1826 erhielt er die medicinische Doktorwürde. Eigenes Nachdenken, eigene Anschauung und kritische Benützung des von Anderen Gebotenen verliehen ihm nach und nach jene Selbständigkeit, die sich in seinen [290] wissenschaftlichen Forschungen kundgibt und seinen Ruf als Naturforscher, namentlich im Gebiete der Helminthologie feststellte. Am 1. Febr. 1848 wurde er zum correspondirenden, 17. Juli 1848 zum wirkl. Mitgliede der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ernannt. Außerdem haben ihn andere naturwissenschaftliche Vereine, unter andern die Leopoldinisch-Carolinische Akademie, ferner die Gesellschaften zu Halle, Dresden, Freiburg, Philadelphia zum Mitgliede ernannt. Seine bisher im Drucke erschienenen selbständigen Werke und in gelehrten Sammelwerken abgedruckten Abhandlungen sind: „Systema Helminthum“, 2 Bde. (Wien, auf Kosten der kais. Akademie der Wissensch. 1850 und 1851, gr. 8°.). In den Sitzungsberichten der mathem. naturwissenschaftlichen Classe der k. Akad. der Wissensch.: „Ueber sein Systema Helminthum(I. Bd.); – „Systematische Uebersicht der Foraminisera monostegia und Bryozoa anopisthia“ (I. Bd.); – „Charakteristik einiger Binnenwürmer“ (X. Bd.); – „Beschreibung eines neuen Kratzers aus dem Lootsenfische mit einer Tafel“ (XII.); – „Ueber eine naturgemässe Vertheilung der Cephalocotyleen“ (XIII.) – „Revision der Cercarieen“ (XV.). – In den Denkschriften der gen. Akademie: „Ueber 16 Gattungen von Binnenwürmern und ihre Arten mit 6 Tafeln“ (IX. Bd.); – „Beschreibungen und Abbildungen von 19 Arten von Trematoden“, mit 3 Tafeln (X. Bd.); – „12 Arten von Acanthocephalen“, mit 3 Tafeln (XI. Bd.); – „20 Arten von Cephalocotyleen“, mit 6 Tafeln (XII. Bd.); – „16 Arten von Nematoideen“, mit 4 Tafeln (XIII. Bd.); – „14 Arten von Bdelideen“, mit 4 Tafeln“ (XIV. Bd.). In den „Medicinischen Jahrbüchern des k. k. österr. Staates“: „Tropisurus und Thysanosoma, zwei neue Gattungen von Binnenwürmern aus Brasilien“ (Neueste Folge VII. 1, 1834); – „Aspidogaster limacoides, eine neue Art Binnenwurm“ (Ebenda VII. 3). In der „Oesterreichischen medicinischen Wochenschrift“: „Ditrachyceros rudis Sulzer, ein Pseudohelminth“ (1841, Dec. Nr. 50). In den „Annalen des Wiener Museums“: „Versuch einer Monographie der Gattung Pentastoma“ (I. Bd. I. Heft, 1835); – „Monographie der Gattung Amphistoma und Diplodiscus“ (Ebd. I. 2. Heft, 1836); – „Neue Gattungen von Binnenwürmern nebst einem Nachtrage zur Monographie der Amphistomen“ (II. Bd. 2. Heft, 1839). In den Act. Acad. Caes. Leopold. Carol. Natur. Curiosor.: „Monographie der Gattung Tristoma“ (XVIII. p. 1) und in Mohl und Schleidens „botanischer Zeitung“: „Algarum Natalensium diagnoses auctoribus Endlicher et Diesing“ (1845). Als Inaugural-Dissertation zur Erlangung der medicinischen Doctorwürde schrieb D.: „De nucis vomicae principio efficaci“ (1826).

Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften für 1851 und d. folg. (Wien, Staatsdruckerei, 8°.).

Berichtigungen und Nachträge

  1. Diesing, Karl Moriz [Bd. III, S. 289], gest. zu Wien 10. Jänner 1867.
    Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften (Wien, 8°.) 17. Jahrgang (1867), S. 240–250. – Wiener Zeitung 1867, Nr. 50, S. 627: „Nekrolog“, von L. Neumann. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1867, Nr. 13. – Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta) 1867, Beilage zwischen Nr. 13 u. 17. [Band 24, S. 389]