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BLKÖ:De Wez auch Dewez, Franz Olivier

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 274. (Quelle)
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De Wez auch Dewez, Franz Olivier (Arzt und medicinischer Schriftsteller, geb. zu Luxemburg 10. Sept. 1735, gest. zu Schönbrunn 14. Febr. 1814). Emigrirte in seinen jungen Jahren aus den Niederlanden nach Oesterreich und studirte in Wien die Arzneikunde, unterstützt durch ein Stipendium Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Theresia. Nachdem er viele Jahre praktischer Arzt gewesen war und sein wissensch. Ruf sich verbreitet hatte, wurde er unter Sr. Maj. Kaiser Joseph II. Hofmedicus und erhielt im J. 1792 seine Bestimmung als Titularleibarzt nach Prag zu Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin Marianne, Aebtissin des Damenstiftes daselbst. Im J. 1797 kehrte er nach Wien zurück, lebte hier seinen Wissenschaften und sammelte eine ansehnliche Bibliothek classischer medicinischer Werke. Die Wichtigkeit der griechischen Sprache für die Kenntniß der alten medicinischen Autoren erkennend, begann er, bereits 30 Jahre alt, das Studium derselben und erlangte darin eine solche Vollendung, daß er Werke aus dem Griechischen übersetzte, die bis dorthin, wegen der Schwierigkeit, die sie boten, noch nicht übersetzt waren. D. gab heraus: „Von den Ursachen und Kennzeichen rascher und langwieriger Krankheiten, aus dem Griechischen des Aretäus mit Anmerkungen“ (Wien 1790, Wappler, gr. 8°.); – „Heilung der raschen und langwierigen Krankheiten, aus dem Griechischen des Aretäus“ (Wien 1802, Camesina, 8°.) [Vergl. Ebert Bibliographisches Lexikon I. Bd. Nr. 938); „Hippokrates von der Kunst oder Schutzschrift der Heilkunst. Aus dem Griechischen“ (Wien 1791, neue Aufl. 1802, 8°.). – Außerdem erschienen von ihm viele wissenschaftliche Abhandlungen in den medicinischen Zeitschriften jener Zeit. D. vermälte sich 1764 mit Josepha Polyxena Gann, einer Tochter des Reichshofrathes Joseph Ritter von Gann von und zu Lebergang, Baron in Ungarn und Tyrol und Landstand von Niederösterreich. Er hatte mit derselben einen Sohn und eine Tochter [275] Marianne; letztere ließ er wie seinen Sohn in allen seinen Sprachen und zugänglichen Kenntnissen so tüchtig ausbilden, daß sie ihm bei seinen literarischen Arbeiten an die Hand ging und er ihr seine Schriften in den verschiedenen Sprachen in die Feder dictirte. Marianne Dewez zählte zu den gebildetsten Frauen jener Zeit. Sie vermälte sich 1795 mit Franz Seraph Weigl, k. k. Postamtsdirector zu Prag. Von den Kindern des letzteren lebt eine Tochter und ein Sohn Joseph Ferdinand Weigl (s. d.). Als D. sich in den Ruhestand zurückzog, lebte er in Schönbrunn, wo er durch kaiserliche Gnade eine eigene Wohnung und einen Garten erhielt und im Alter von 80 Jahren starb. Er war Mitglied der medicinischen Facultät, emeritirter Decan und Procurator der flämischen Nation an der Wiener Hochschule.

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