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BLKÖ:Czech, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Czech, Johann
Band: 3 (1858), ab Seite: 92. (Quelle)
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Czech, Joseph (Mathematiker und Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaftsfreunde in Warschau, geb. in Krakau 1762, gest. zu Krzemieniec 24. Nov. 1810). Im Alter von 15 Jahren beendete C. seine Studien, wurde in das Gremium der akademischen Candidaten aufgenommen, machte in drei Jahren die strengen Prüfungen zur Erlangung der philos. Doctorswürde, u. wurde alsdann Professor in Lublin. Sein Lieblingsstudium seit Jahren war die Mathematik. Im J. 1791 wurde er Mitglied der Gesellschaft der Warschauer Wissenschaftsfreunde, trug ein Jahr in Plock Geometrie vor, supplirte drei Jahre in Krakau den Lehrstuhl der höheren Mathematik, den er nach dem Tode des Professors Krusinski als außerordentlicher Professor [93] erhielt. Als solcher im Jahre 1797 auch von der österreichischen Regierung bestätigt, war er eines der thätigsten Mitglieder der Krakauer Hochschule, und wurde in seinen Arbeiten insbesondere durch die Kenntniß der deutschen Sprache unterstützt. Um diese Zeit gründete Thaddäus Czacki das Gymnasium in Krzemieniec; dasselbe bedürfte eines erfahrenen Directors, und die Wahl fiel auf Czech, in Anerkennung seiner Verdienste u. Kenntnisse. Im September 1805 übernahm er seinen Posten, den er bis an seinen Tod, der ihn in voller Manneskraft hinraffte, bekleidete. Im Gebiete der Mathematik war C. auch als Schriftsteller thätig. Er gab folgende Schriften heraus: „Krótki wykład arytmetyki. z tablicami przykłady rachunkowe zawierającemi, napisany dla młodzi akademickiéj“, d. i. Kurzer Unterricht in der Arithmetik, mit Tafeln, enthaltend Rechnungsbeispiele, für die akademische Jugend (Wilna, Jos. Zawadski, 1807, 8°., in zweiter Auflage ebenda 1809, die dritte 1811); – „Euklidesa początków geometryi ksiąg ośmioro, to jest sześć pierwszych iedynasta i dwunasta z dodanemi przypisami i trygonometryą dla pożytka młodzi akademickiéj tłumaczone i wydane“, d. i. Acht Bücher der Elemente der Geometrie des Euklides, d. i. die ersten sechs, das 11. und 12. mit Zusätzen und mit der Trigonometrie zum Gebrauche der akademischen Jugend übersetzt und herausgegeben (Wilna, Zawadzki, 1807, 8°.) [Vergl. Ebert, Bibl. Lex. I. Bd. Nr. 7032, Anmerk.] Für dieses mit seltener Bündigkeit und Klarheit abgefaßte Werk ließ ihm Kaiser Alexander I. ein reiches Geschenk zustellen. Noch arbeitete C. zu den kritischen Bemerkungen des Fr. Peyrard, welcher den Euklides in’s Franz. übersetzt hatte, eigene Erklärungen über die Messung der Körper und Flächen aus, welche die richtige Auffassung der Geometrie wesentlich erleichtern; sie sollten den zweiten Band seiner Geometrie bilden, jedoch der zu frühe Tod vereitelte die Ausführung dieses Vorhabens.

Słowacki (Euzebiusz), Dziłea, d. i. Werke des Eusebius Slowacki. Im III. Bde. befinden sich Nachrichten über Jos. Czechs Leben. – Chodynicki (Ignacy), Dykcyonarz uczonych Polaków, d. i. Lexikon gelehrter Polen (Lemberg 1833, Millikowski) I. Bd. S. 103.