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BLKÖ:Configliacchi, Peter

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 2 (1857), ab Seite: 439. (Quelle)
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Configliacchi, Peter (Naturforscher, geb. zu Mailand 1779, gest. ebenda 27. Juni 1844). Früh schon zeigte er eine besondere Vorliebe für Theologie und naturwissenschaftliche Studien; trat in den Orden der Barnabiten, wurde Priester und alsbald Professor der Physik in Cremona, wo er bis zum Jahr 1811 blieb; kam aber in diesem Jahre, da Alexander Volta schon zu sehr in Jahren vorgerückt war, als dessen Nachfolger an die Universität nach Pavia. Dort waren seine Vorlesungen bald so besucht, daß der weite Lehrsaal die Menge, welche seine Vorträge hören wollte, nicht zu fassen im Stande war. An der in Pavia erscheinenden Biblioteca fisica d’Europa, welche später den Titel: „Giornale delle scienze fisica, chimica e storia naturale“ erhielt, war er der Hauptmitarbeiter. Auch war es C., welcher in seinem Werke: „Sull’ identità del fluido elettrico e del cosi detto fluido galvanico“ (Pavia 1814) gleichsam wie in einem Brennpuncte alle Ansichten Volta’s womit dieser seine Lehre bewies, zusammenfaßte. Die Akademie von Modena und das Institut von Mailand ernannten C. zu ihrem Mitgliede. Die von beiden herausgegebenen Sammelschriften enthalten viele Abhandlungen von seiner Feder. Als im J. 1825 Kaiser Franz I. die Universität zu Pavia besuchte, berief er den Prof. Configliacchi zu sich und beauftragte ihn, sämmtliche Bergwerke der Monarchie zu bereisen und darüber einen ausführlichen Bericht zu erstatten. C. löste diese Aufgabe, wie zu erwarten stand, vortrefflich. Nun wurde er bei mehreren Gelegenheiten, insbesondere auch in Angelegenheiten der Schule zu Rathe gezogen. Als im J. 1838 die Krönung des Kaisers Ferdinand in Mailand statt fand, wurde er durch den Orden d. eisernen Krone ausgezeichnet. Unter seinen schriftstellerischen Arbeiten, die sich zum großen Theile in gelehrten Sammelschriften zerstreut befinden, sind anzuführen: „Doppio soffietto e mantice respiratorio per soccorrere gli affitici“ (Pavia 1816); – „Sull’ aria contenuta nella vescica natatoria dei pesci“ (Pavia 1809, 4°.), – mit Mauro Rusconi in Gemeinschaft: „Monografia del Proteo anguino di Laurenti“ 2 Bde. (Pavia 1819, 4°.), welches merkwürdige Thier der Adelsberger Grotte er auf seinen Reisen und Besuchen der Grotten, Höhlen und Bergwerke gefunden hatte. C. besaß eine seltene Rednergabe und Faßlichkeit des Vortrags, er verstand, und sprach die Hauptsprachen Europa’s. Sein glänzendes, gründliches Wissen und das dadurch gewonnene moralische Uebergewicht erweckten ihm, wie gewöhnlich, viele Neider; aber unbekümmert um diese, übte er bis an sein Lebensende die süße Gewohnheit, [440] heimlich Gutes zu thun und Dürftige zu unterstützen.

Nekrolog von Joh. Labus im Giornale dell’ I. R. Istituto Lombardo di Scienze, Lettere ed Arti. Tomo I. p. 33, 35. T. II. p. 27. T. III. p. 3. T. X. p. 39, 41. T. XVI. p. 13, 14, 17. – Maffei (Giuseppe), Storia della letteratura italiana (Mailand 1834, tip. dei Class, ital.) IV. Bd. S. 224. – Enciclopedia italiana. Appendice (Venedig 1853, Tasso, gr. 8°.) Fasc. 267, S. 457, von Prof. Gazzaniga. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8°.) VII. Bd. 2. Abth. S. 1121.