BLKÖ:Cloz, Paris Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 388. (Quelle) | |||
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[WS 1] aus dem IX. Jahrhundert in slavischer u. z. glagolitischer Sprache entdecken, welcher die vier den griechischen Kirchenvätern zugeschriebenen und in der heil. Charwoche vorgetragenen Homilien enthält. Diesen Codex überschickte C. dem berühmtesten Slavisten seiner Zeit, dem Krainer Bartholomäus Kopitar, Custos der Hofbibliothek, der denselben für so wichtig hielt, daß er ihn mit einem ausführlichen historischen und philologischen Commentar versah, und auf Kosten des Finders u. Eigenthümers unter dem Titel: „Glagolita, Clozianus“ (Wien 1836) herausgab. Graf Paris Cloz erhielt aus Anlaß dessen die ehrenvollsten Zuschriften von Fürsten, unter andern vom König Ludwig von Baiern und Papst Gregor XVI. ..., und von Gelehrten. C. war auch ein Kunstfreund u. Förderer alles Guten, und das Gemälde von Dominik Rizzi, genannt Brusasorci, auf der Façade seines väterlichen Stammhauses ließ er restauriren, und beabsichtigte es abzunehmen und auf Leinwand [389] übertragen zu lassen. Für die Errichtung einer technischen Schule zu Trient schenke er 20,000 Lire, legirte im Testamente mehrere 1000 fl. den Wohlthätigkeits-Anstalten von Trient, und 2000 fl. der Stadtbibliothek.
Cloz, Paris Graf (Humanist, geb. zu Trient 1777, gest. ebenda 14. Juli 1856). Besuchte das Gymnasium in seiner Vaterstadt, und hörte die Philosophie zu Salzburg. Nach vollendeten Studien unterstützte er den Vater in der Verwaltung seiner Güter. Im J. 1819 vermälte er sich mit der Gräfin Margarethe Salvetti; das einzige Kind, das sie ihm gebar, verlor er im zartesten Alter. Sein Leben widmete er nun der öffentlichen Wohlfahrt, und wirkte viele Jahre mit Rath und That in der Gemeinde von Trient und in mehreren kleineren Gemeinden. 1836 zum Sanitätscommissär der Gemeinde von Povo gewählt, zeichnete er sich während der Katastrophe der Cholera-Epidemie besonders aus. Der eigentliche Grund, daß wir ihm eine Stelle im Lexikon einräumen, ist aber der folgende: Ein glücklicher Zufall ließ ihn unter den alten Büchern u. Manuscripten seiner Herrschaft Marienstein einen Pergament-Codex- Gazzetta del Tirolo italiano (Trient, Fol.) 1856, Nr. 114.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Glagolita Clozianus (Wikipedia).