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BLKÖ:Carminati, Bassian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Carmeli, Zeno
Band: 2 (1857), ab Seite: 287. (Quelle)
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Carminati, Bassian (Arzt, geb. zu Lodi 1750, gest. zu Mailand 1830). Studirte an der Universität zu Pavia, übte dann einige Zeit die Praxis zu Lodi aus, in welcher Stadt auch sein erstes Werk erschien: „De animalium ex mephitibus et noxiis halitibus interitu ejusque proprioribus causis“ (Lodi 1777, 4°.). Der Erfolg dieser Arbeit war, daß C., damals 28 Jahre alt, Professor der Therapeutik und Pharmakologie an der Universität zu Pavia wurde. Bis zum Jahre 1810 versah er diesen Posten und ward zwei Jahre später Mitglied des Institutes der Wissenschaften und Künste. Er entwickelte eine bedeutende schriftstellerische Thätigkeit aus verschiedenen Gebieten der Arzneiwissenschaft, seine Arbeiten fanden den Beifall seiner Zeitgenossen und wurden nachgedruckt und öfter übersetzt. Seine übrigen Schriften sind: „Ricerche sulla natura e sugli usi del succo gastrico in medicina ed in chirurgia“ (Mailand 1785, 4°.); auch deutsch (Wien 1785, Strauß), eine Erörterung des Magensaftes von physiologischer, chemischer und therapeutischer Seite; – „Opuscula therapeutica“, 4 Bde. (Pavia 1788, 8°.). Der erste Theil in’s Deutsche übersetzt (Wien 1789, Strauß) – worin Mannigfaltiges über die medicinischen Eigenschaften des Zink, Wismuth, Beobachtungen über Eidechsen und Vipern, über die Valeriana und den Gebrauch des Opiums bei Syphilis enthalten ist; – „Hygiene, Therapeutica et materia medica“ 4 Bde. (Pavia 1791 u. f. 8°.), von dessen erstem Bande eine Ausgabe in Deutschland (Leipzig 1792, Jahn) und von dem Werke eine freie deutsche Uebersetzung mit Zusätzen (von J. G. Dähne) in 2 Bänden: 1. Die Diätetik, 2. Die Arzneimittellehre (Leipzig 1792–96, Andrä), und von Dr. Fr. Acerbi eine italienische Bearbeitung (Mailand 1813, 8°.) in 2 Bänden erschien. Während die stylistische Seite des Originals Anerkennung fand, wurde am Inhalt von Fachmännern manches getadelt, namentlich darin eine rechte Ordnung vermißt; – „Saggio di alcune ricerche sui principii e sulla virtù della radice di Calaguala“ (Pavia 1791, 8°.). Es ist dies eine der ersten Abhandlungen, welche in Europa über die Heilpflanze Calaguala, die zur Familie der Farrenkräuter gehört, veröffentlicht wurde. Auch davon erschien eine deutsche Uebersetzung (Leipzig 1785, Reinicke, 8°.); – „Memoria sull’ indurimento cellulare nei neonati“ (Mailand 1820, 4°.); – „Rapporto fatto all’ Istituto sulla corteccia americana della china bicolorata ecc.“ (Mailand 1825, 8°.)„Relazione de’ nuovi chimici alcali e solfate di Chinina e di Cinconina e dei loro nuovi usi medicinali“ (Mailand 1829, 8°.); – „Delle acque minerali artefatte e native del regno Lombardo Veneto“ (Ebenda 1829, 8°.). Polemisch gegen die Browne’sche Lehre trat C. pseudonym auf in der Schrift: „Jacobi Sacchi phil. med. et chirurg. Doctoris in principia theoriae Brunionanae animadversiones“ (Pavia 1793). – Außer mehreren in den Memorie des italienischen Institutes enthaltenen Abhandlungen schrieb er noch: „Elogio funebre di Lazzaro Spalanzani (Padua 1799) und „Prolusione agli studii dell’ università di Pavia per l’anno scolastico 1809/10 detta in lode di Gio. Batt. Borsieri (Mailand 1823) 4°.).

Biographie des hommes vivants (Paris 1816, L. G. Michaud, 8°.) II. Bd. S. 49. – Tipaldo, Biografia degli Italiani illustri. IX. Bd.