Zum Inhalt springen

BLKÖ:Besenghi degli Ughi, Pasqual

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Bendel, Franz
Nächster>>>
Bezděka, Franz
Band: 14 (1865), ab Seite: 401. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Pasqual Besenghi degli Ughi in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Besenghi degli Ughi, Pasqual|14|401|}}

Besenghi degli Ughi, Pasqual (Dichter, geb. in Istrien im Jahre 1797, gest. zu Capodistria 24. September 1849). Besuchte die Schulen zu Capodistria und hörte die Rechte zu Padua. Als der griechische Freiheitskampf ausbrach, begab er sich nach Griechenland. In einiger Zeit kehrte er in seine Heimat zurück, wo er als Sonderling lebte, die Gesellschaft floh, sich in abgelegene wilde Gegenden zurückzog, ein von den Gewohnheiten des geselligen Lebens stark abweichendes Benehmen sich aneignete, laut und heftig sprach und den Ruhm und die Größe seiner Heimat über Alles hochhielt. Frühzeitig wendete er [402] sich der Muse zu und dichtete ein Drama: „Francisca da Rimini“, schrieb Satyren voll Witz und Schärfe, eine Folge orientalischer Novellen und Apologhen, welche ihm manche Unannehmlichkeiten bereiteten. Ein zweites Drama, „Belisario“, theilte das Loos der „Francesca da Rimini“, nämlich: gedichtet, aber unbeachtet geblieben zu sein. Außerdem arbeitete er an einem größeren epischen Gedichte, welches jedoch Fragment geblieben, ein kleineres hingegen unter dem Titel „Moglicida“ hatte er vollendet. Mehrere von ihm bekannt gewordene Canzonen athmen Leopardi’s melancholische Stimmung. In seinen prosaischen Aufsätzen verräth er kritischen Scharfblick. Seit Jahren sammelte er in Bibliotheken Materialien zu einer größeren geschichtlichen Arbeit über sein Heimatland und von einer Geschichte der Patriarchen Aquileja’s waren mehrere Bücher bereits vollendet. Aber von allen seinen poetischen und historischen Schriften hat sich nach seinem Tode nichts vorgefunden; daß er sie vernichtet, ist, da er ganz unerwartet ein Opfer der damals in Istrien herrschenden Cholera geworden, nicht wohl anzunehmen. Wer sich aber seines literarischen Nachlasses bemächtigt und denselben verborgen hält, ist auch nicht bekannt.

Almanacco istriano 1864 (Capodistria, Giuseppe Tondelli, kl. 8°.) p. 128.