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BLKÖ:Beöthy, Sigmund

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Berchet, Giovanni
Band: 1 (1856), ab Seite: 288. (Quelle)
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Beöthy, Sigmund (Ungar. Dichter, geb. zu Komorn 17. Febr. 1819). Er beendigte die Elementar- und die Mittelclassen im ref. Gymnasium zu Komorn, hörte die Philosophie zu Preßburg, die Rechte zu Pesth. Während seiner juridischen Praxis wurde der Landtag von 1839/40 eröffnet, und B. während dieser Zeit zu Preßburg an der Seite des ältern Dionisius Pázmandy, Abgeordneter des Komorner Comitates. Den Advocateneid leistete er 1841 und fungirte bis 1848 fortwährend als Comitatsbeamter, bis er beim ung. Ministerium des Unterrichts zum Concipisten ernannt wurde. Nach dem Einmarsch der kaiserl. Truppen zog er sich nach Komorn zurück, wo er neben der Advocatur das Amt eines Notars und Oberaufsehers des ref. Kirchensprengels bekleidete. Gegenwärtig ist B. Beamter der k. k. Staatsanwaltschaft in Komorn. In der Literatur ist er als Dichter und Romanenschriftsteller bekannt; seine zahlreichen Arbeiten erschienen zuerst in schönwissenschaftlichen Blättern, als z. B.: „Külföldi beszélyek, francziából“ d. i. Ausländische Novellen, aus dem Französ. im „Athenäum;“ – „Lea,“ eine Novelle, im „Emlény;“ – „Bettina,“ eine Novelle, im „Regélő;“ – „Hiuság és könyelmüség,“ d. i. Eitelkeit und Leichtsinn, im „Emlény“ u. s. w. Seine selbstständigen Werke sind: „Koszoru, elbeszélések gyermekek számára,“ d. i. Kranz, Erzählungen für Kinder (1835); – „Beszélytár gyermekek számára,“ d. i. Novellensammlung für Kinder (1839, 6. Hefte); – „Jurist és kisleány,“ d. i. Jurist und kleines Mädchen, Lustspiel in 1 Aufzug; – „Kóbor Istók,“ d. i. Stefan Kóbor, Komisches Lustspiel (1840); – „Követválasztás,“ d. i. Deputirtenwahl, Lustspiel in 2 Aufz. (1843). Die Gesammtausgabe [289] seiner Gedichte erschien unter dem Titel: „Ősszes kőlteményei“ (Pesth 1851, Gust. Emich). Auch auf wissenschaftlichem Gebiete und zwar in der Jurisprudenz hat sich B. versucht, und er gab heraus: „Elemi magyar közjog,“ d. i. Ungarisches Gemeinrecht (Pesth 1851), und „Az ev. házasság ügyi uj törvényék gyarkolati magyarázata,“ d. i. Praktische Erläuterung der neuen Gesetze über evangelische Ehesachen (Pesth 1853). In neuerer Zeit erschienen auch mehrere politische Artikel von ihm in ungarischen Journalen. Gegenwärtig beschäftigt er sich mit der Sammlung seiner Novellen. Kertbeny charakterisirt ihn „als gebildeten doch unselbständigen imitirenden Geist.“

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschr. Von Jakob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich) S. 46. – Kertbeny (K. M.), Album hundert ungarischer Dichter (Dresden und Pesth 1854, 16°.) S. 118 u. 491.