BLKÖ:Żyka, die (Künstlerfamilie)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 354. (Quelle) | |||
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Żyka (lies Schika), die Künstlerfamilie aus Böhmen. Sie besteht aus dem Vater Joseph und den fünf Söhnen Anton, Ferdinand, Franz, Friedrich und Joseph. Der Vater Joseph, in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts geboren, erhielt seine musicalische Ausbildung in Prag, 1744 kam er als Violoncellist an die Capelle zu Dresden, aus derselben 1764 an die Berliner Hofcapelle, an welcher er viele Jahre bedienstet war, bis er zu Anfang des laufenden Jahrhunderts starb. Er wird als ausgezeichneter Meister auf seinem Instrumente gerühmt und hat auch viel für dasselbe geschrieben: Concerte, Quartette, Terzette und Duette, von denen aber nichts im Druck erschienen ist. – Sein Sohn Anton war um 1786 Violinist an der königlichen Capelle in Berlin; – sein anderer Sohn Ferdinand um dieselbe Zeit Bratschist an derselben; – sein dritter Sohn Franz Violinist ebenda; – der vierte, Friedrich, von seinem Vater gebildet, kam mit demselben 1764 nach Berlin und gehörte seit 1766 der königlichen Capelle an; – sein jüngster Sohn Joseph, der sich vor allen Geschwistern durch sein außerordentliches Talent in der Musik auszeichnete, gehörte seit 1783 anfänglich als Violinspieler, später als Bratschist der genannten Capelle an und wurde zuletzt königlich preußischer Kammermusicus. Er spielte nicht bloß mit Meisterschaft seine Instrumente, sondern er schrieb auch mehrere Operetten, Cantaten und Clavierstücke. Ein „Stabat mater“ widmete er 1797 dem Kaiser von Rußland, der ihn dafür mit einer Ehrengabe auszeichnete. Ob etwas von seinen Compositionen gedruckt worden, ist mir nicht bekannt.
- Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 445. – Gaßner (F. S. Dr.). Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, schm. 4°.) S. 919. – Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792) Bd. II, Sp. 816. – Derselbe. Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. Bd. IV, Sp. 658 u. f.