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Büßende Liebe

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Textdaten
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Autor: Richard Dehmel
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Titel: Büßende Liebe
Untertitel:
aus: Aber die Liebe
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Dr. E. Albert & Co. Separat-Conto
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 114-115
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[114] Büßende Liebe.

     Aus deinen grauen Augen droht,
mir so vertraut,
wie ein erstarrter Klagelaut
mit bleichen Zügen ein Verbot;

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ich weiß, auch du ... Du warst einst Braut.


     Das hat in deinen Blick gebracht
dies fahle Licht,
das durch die schwarzen Wimpern bricht;
mir ist, als sahst du einst die Nacht

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von Angesicht zu Angesicht.


     O komm und gieb mir deine Hand;
in dein schwarz Haar
nimm diese rote Lilie dar,
und um dein dunkelblau Gewand

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dies goldne Gürtelschlangenpaar.


     So führe mich, indeß du weinst,
den langen Pfad.
So kommen wir der Nacht genaht
und beten beide: Mutter! einst –

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wir übten Beide schon Verrat!


     [115] Dann legt, indeß wir niederknien,
dann legt die Nacht
auf deines Haares schwere Pracht
die Hand – und flüstert: Liebe ihn,

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der sich und Andre friedlos macht!


     Dann hören deine Thränen auf,
dann kommt ein Stern;
der winkt so neu, so neu, so fern,
dein graues Auge schaut hinauf,

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dein dunkles Auge ... Sinke, Stern!