Ausbrüche von Deutschenhaß in der französischen Presse
[131] Ausbrüche von Deutschenhaß in der französischen Presse, wie solche
unter „Blätter und Blüthen“ in Nr. 9 und Nr. 31, Jahrg. 1884 der „Gartenlaube“
erwähnt sind, sind keineswegs neu. Sie kamen schon lange vor
dem deutsch-französischem Kriege vor. So trat Edgar Quinet im Jahre
1843 in der Pariser „Revue des deux Mondes“ gegen die früher von
ihm so gefeierten Deutschen mit einem Schmähartikel voller Unrichtigkeiten
und Ungerechtigkeiten auf, in dem er versicherte, er habe in Deutschland
an den Ufern des Neckars mit eigenen Augen gesehen, wie man bei
abscheulichen Festmahlen Franzosenfleisch verzehre. Er versicherte ferner,
daß in Deutschland schon Knaben, die eher ihren Vater verleugnen, als
ein französisches Wort sprechen dürften, unterwiesen würden, „aus einer
Art Glas in Form eines römischen Schädels zu trinken, das deshalb
‚Römer‘ genannt werde.“ Und solchen Blödsinn nahmen die Franzosen
ohne erkennbaren Widerspruch entgegen. E. K.