Zum Inhalt springen

Aus dem Thüringer Walde

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: L. St.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Aus dem Thüringer Walde
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 48
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1863
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[48] Aus dem Thüringer Walde. Der Hauch des Geistes, der wie ein frischer würziger Bergluftzug immer von den Höhen und aus den Thälern des Thüringer Waldes anregend und belebend strömt, hat auch in diesem Jahre manche erfreuliche Blüthe getrieben. Zunächst ist des geistesfrischen, rührigen und liebenswürdig humanen Alex. Ziegler’s treffliches Buch: „Der Rennsteig des Thüringer Waldes“ (Dresden, Höckner) zu nennen, ein süßer Liebesgruß aus der und an die grüne Bergheimath des Verfassers, der eben so schönes Zeugniß für die bekannte Wanderlust desselben, für den hellen Blick, mit welchem er ihr genügt, wie für den echt deutschen Forschertrieb, der ihn beseelt, beibringt. Denn das höchst interessante Buch enthält nicht nur eine mit der ganzen liebenden Hingebung an die prächtige Bergnatur seines heimischen Gebirgs geschriebene Wanderung über den ganzen romantischen Rennsteig, sondern auch das Resultat langjähriger, mühevoller, ausführlicher Geschichtsstudien über das Alter dieses durch so hohe Eigenthümlichkeit ausgezeichneten Gebirgswegs. Ziegler’s Buch ist ein werthvoller Beitrag zu der immer wichtigere Bedeutung gewinnenden culturhistorischen Literatur unserer Zeit; denn er zeigt uns, wie ernstlich wir erst auf kleinen Feldern zu forschen haben, ehe wir mit Sicherheit das Gesammtgebiet der Culturgeschichte betreten können.

Nach einer andern Seite hin hat der bekannte literarisch thätige Archidiakonus Aug. Wilh. Müller in Meiningen die Specialgeschichte des Thüringer Gebirgslandes mit einem werthvollen Beitrage bereichert, der nicht ohne erfreuliche Einwirkung auf die sittliche Stärkung Deutschlands sein kann. Wir meinen sein mit Liebe und Sachkenntniß geschriebenes kleines Buch: „Dr. Martin Luther und sein Stammort Möhra“ (Meiningen, Gadow), welches von der Aufstellung der ehernen Lutherstatue in Möhra Veranlassung genommen, die Geschichte der Entstehung dieser Denksäule, so wie die Beziehungen des großen Reformators zu seinem Stammorte in höchst lebendiger und anziehender Weise mitzutheilen. Ein Mahnruf Luther’s an unsere Zeit und eine sehr sinnig zu dem bestimmten Zwecke zusammengestellte Blumenlese aus Luther’s Schriften wird den meisten Lesern eine willkommene Zugabe sein. Ebenso hat derselbe Schriftsteller uns den als Tondichter und Menschen gleich liebenswürdigen und beliebten Andreas Zöllner in einer trefflich geschriebenen Schilderung („Aus des Liedercomponisten Andreas Zöllner Leben und Streben“, Magdeburg, Heinrichshofen) vorgeführt.

L. St.