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Aufnahme

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Aufnahme
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 69–70
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[69]
Aufnahme.


Seht, des Vollmonds Liebestreue,
Ohne Rast und ohne Ruh,
Führt uns fröhlich immer neue,
Wackre, liebe Freunde zu;

5
Die des Sanges, die des Klanges

Heitres, holdes Vaterland,
Sieger ob des Erdenzwanges
Haben unter’m Mond erkannt.

Sei willkommen, du uns Trauter,

10
Heimathlich grüßt dich der Klang!

Freude klingt dir hell und lauter;
Denn das Herz nur giebt Gesang;
Singen, klingen heißet Leben,
Wer nich singet, lebet nicht.

15
Sang und Klang ist dir gegeben

Freu dich drum im Mondenlicht.

Willst die Sonne du beneiden,
Weil sie mächtiger noch scheint,
Als der Vollmond, der bescheiden

20
Als ihr Abglanz hier uns eint?
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Mag der Geiz viel Güter haben,

Sollst doch du noch reicher sein;
Denn die schönsten Liebesgaben
Blühen dir im Mondenschein.

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Ehr’ den Vollmond; eile gerne,

Wenn er scheint, zum Liederklang.
Er, der Herold unsrer Sterne,
Flamm’ in deiner Brust Gesang.
Schaue nach dem Sonnenlichte,

30
Wo der Sänger Vater wohnt,

Stets mit gleichem Angesichte,
Heiter, wie der Mann im Mond.

Sei willkommen, bringst du Lieder,
Weihest du uns Herz und Ohr;

35
Was du bringest, tönet wieder

Dir des Vollmonds Sängerchor.
Wiederkehrend lösche nimmer
Der Erleuchtung Flamm’ uns aus;
Selbst in Wolken führt sein Schimmer,

40
Sänger, selig dich nach Haus.