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Aufmunterung zur Freude

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Ludwig Christoph Heinrich Hölty
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Titel: Aufmunterung zur Freude
Untertitel:
aus: Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. S. 251–252
Herausgeber: Johann Heinrich Voss
Auflage:
Entstehungsdatum: vor 1777
Erscheinungsdatum: 1804
Verlag: Carl Ernst Bohn
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Erscheinungsort: Hamburg
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[251]
                    XXV.

AUFMUNTERUNG ZUR FREUDE.

     Wer wollte sich mit Grillen plagen,
So lang’ uns Lenz und Jugend blühn?
Wer wollt’ in seinen Blütentagen
Die Stirn’ in düstre Falten ziehn?

5
     Die Freude winkt auf allen Wegen,

Die durch dies Pilgerleben gehn;
Sie bringt uns selbst den Kranz entgegen,
Wenn wir am Scheidewege stehn.

     Noch rinnt und rauscht die Wiesenquelle;

10
Noch ist die Laube kühl und grün;

Noch scheint der liebe Mond so helle,
Wie er durch Adams Bäume schien!

[252]
     Noch macht der Saft der Purpurtraube

Des Menschen krankes Herz gesund;

15
Noch schmecket in der Abendlaube

Der Kuss auf einen rothen Mund!

     Noch tönt der Busch voll Nachtigallen
Dem Jüngling hohe Wonne zu;
Noch strömt, wenn ihre Lieder schallen,

20
Selbst in zerrissne Seelen Ruh!


     O wunderschön ist Gottes Erde,
Und werth darauf vergnügt zu sein!
Drum will ich, bis ich Asche werde,
Mich dieser schönen Erde freun!