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Auf dem See

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Titel: Auf dem See
Untertitel:
aus: Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Schriften. Achter Band, Leipzig: G. J. Göschen. 1789. Seite 144–145
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1775
Erscheinungsdatum: 1789
Verlag: G. J. Göschen
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google Scans auf commons.
Kurzbeschreibung: Erstdruck des Gedichts.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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[144]

 Auf dem See.


     Und frische Nahrung, neues Blut
Saug’ ich aus freyer Welt;
Wie ist Natur so hold und gut,
Die mich am Busen hält!

5
Die Welle wieget unsern Kahn

Im Rudertakt hinauf,
Und Berge, wolkig himmelan,
Begegnen unserm Lauf.

     Aug’, mein Aug’, was sinkst du nieder?

10
Goldne Träume kommt ihr wieder?

Weg, du Traum! so Gold du bist;
Hier auch Lieb’ und Leben ist.

     Auf der Welle blinken
Tausend schwebende Sterne,

15
Weiche Nebel trinken

Rings die thürmende Ferne;
[145] Morgenwind umflügelt
Die beschattete Bucht,
Und im See bespiegelt

20
Sich die reifende Frucht.