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An mein Volk

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Richard Dehmel
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Titel: An mein Volk
Untertitel:
aus: Aber die Liebe
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Dr. E. Albert & Co. Separat-Conto
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 240
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
fertig
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 An mein Volk.

Ich möchte wol geehrt von Vielen sein,
und auch geliebt; ich weiß es wohl.
Aber niemals soll
mein Stolz und Wert mir drum gemein

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mit hunderttausend Andern sein.


Ich hab ein großes Vaterland,
zehn Völkern schuldet meine Stirn
ihr bischen Hirn.
Ich habe nie das Volk gekannt,

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in dem mein reinster Wert entstand.


In meiner Heimat steht ein Baum,
den liebe ich, der steht so stolz
über dem Mittelholz.
Da träumt’ich manchen jungen Traum;

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er wurzelt tief, der hohe Baum.


Da träumt’ich, daß der Mensch allein,
von Hunderttausenden bewacht,
sich eigner macht,
bis auch die Völker sich befrein

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zum Volk ... mein Volk, wann wirst du sein?