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An die Tulpe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: August Graf von Platen
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Titel: An die Tulpe
Untertitel:
aus: Gesammelte Werke in 5 Bänden. Band 1, S. 3-4
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1812
Erscheinungsdatum: 1847
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[3]

 An die Tulpe.

 1812.

Andre mögen Andre loben,
Mir behagt dein reich Gewand;
Durch sein eigen Lied erhoben
Pflückt dich eines Dichters Hand.

5
In des Regenbogens sieben

Farben wardst du eingeweiht,
Und wir sehen was wir lieben
An dir zu derselben Zeit.

Als mit ihrem Zauberstabe

10
Flora dich entstehen ließ,

Einte sie des Duftes Gabe
Deinem hellen bunten Vließ;
Doch die Blumen all’, die frohen
Standen nun voll Kummer da,

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Als die Erde deinen hohen

Doppelzauber werden sah.

Göttin! o zerstör’ uns wieder,
Denn wer blickt uns nur noch an?
Sprach die Rose, sprach der Flieder,

20
Sprach der niedre Thymian.
[4]
Flora kam, um auszusaugen

Deinen Blättern ihren Duft:
Du erfreu’st, sie sagt’s, die Augen,
Sie erfreu’n die trunkne Luft.