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An das Leben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Frank Wedekind
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Titel: An das Leben
Untertitel:
aus: Die vier Jahreszeiten
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1905
Verlag: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 156
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus Winter.
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Bearbeitungsstand
fertig
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[156] An das Leben

Wenn mir dereinst von dieser Seuche
Genesung wird im kühlen Grab,
Dann sei, daß Jung und Alt entfleuche,
Mein Denkmal eine Vogelscheuche:

5
Mein Hut auf meinem Wanderstab.


Der Hut war schwarz und breitgerändert,
Im Herbst von dunklem Grün umlaubt.
Wie hat der Winter ihn verändert!
Jetzt deckt er schmutzig, schlapp, entbändert

10
Mein müdes frühgebeugtes Haupt.


Den Stecken hielt ich friedlich nieder,
Bis ich der Unschuld heil’gen Schlaf
Gefährdet sah von gift’ger Hyder.
Ich schlug, daß ich die eignen Glieder

15
Mit grauenvollstem Fluche traf.


Zur Seuche, dran ich elend sieche,
Ward mir des Ungeheuers Gift:
Der gräßlichste der Erdenflüche.
Ich taumle hin, ich wanke, krieche,

20
Bis mich im Tod Erlösung trifft.