An N. I. Kostomarov
Die frohe Sonne taucht’ hinab
Ins ros’ge Frühlingswolkengrab.
Schon reichte man den Abendtschaj
Dem armen Volk der Zitadelle.
Die Bajonetten blitzten helle.
An dieses Gitterfensterlein
Gewöhnt’ ich mich bereits ein wenig;
Um jene lang vergoßnen, bittern,
Ach, lang begrab’nen, blut’gen Tränen
War mir nicht leid, ob auch so reichlich
Sie flossen hinter diesen Gittern,
Ihr ödes Grab geschmücket hat.
Doch meiner Heimat dacht’ ich nun:
Wen ich und wann daheim verlassen?
Der Vater und die Mutter ruhn
In seiner schwarzen Traurigkeit
Stach in die Brust mich der Gedanke:
Nein, niemand denkt jetzt an dein Leid!
Da sah ich, Bruder: deine kranke
Die Wangen fahl und eingefallen,
Wankt sie, als ob nach Todesqualen
Vom Kreuz sie abgenommen sei.
O Dank dir, Gott! Dank will ich bringen
Daß meinen Kerker, meine Ketten,
Mit niemand ich zu teilen brauche!