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An Madame Karschin bey Übersendung eines Blumenstrausses am 1. Dezember 1789

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Susanne von Bandemer
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Titel: An Madame Karschin bey Übersendung eines Blumenstrausses am 1. Dezember 1789
Untertitel:
aus: Neue vermischte Gedichte, S. 87–88
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Erscheinungsdatum: 1802
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[87]

An Madame Karschinn, bey der Übersendung eines Blumenstrausses, am ersten December 1789.


Liebste Karschinn, nimm den Morgengruß
Und den Blumenstrauß an deinem ersten Tage
Von mir an, nebst einem warmen Kuß.
Sey so glücklich, wie die falsche Sage

5
Oft den Erdenherrscher nennt,

Der an goldnem Tisch, in purpurnem Gewande,
Die Zufriedenheit von deinem Mittelstande
Nicht, noch deines Herzens süßen Frieden kennt.
Schau’ im Winter deines Lebens

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Heiter dich in Gottes Schöpfung um.

Voll des nimmer satten Strebens
Wird zur Hölle selbst Elysium;

[88]

Aber tausendfach genießet,
Wer das Leben weislich sich versüßet. –

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Auch für uns schuf die Natur

Blumen auf der Wiesenflur.
Diese sind für dich im Garten aufgeblühet,
Und zum frischen Sträußchen band
Sie die Freundschaft dir durch meine Hand.

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Wie der Fleiß des Gärtners sie durch Kunst erziehet

Unter Schneegestöber, unter Eis,
So laß uns, nach seinem Beyspiel, gleichen Fleiß
Auf des Lebens Dornenpfade wenden,
Und mit nimmer müden Händen

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Blümchen für uns pflücken, klein zwar, aber schön,

Und den Dornen munter aus dem Wege gehn.
Pflücke sie, Geliebte! viele Jahre
Und bekränze dich auch noch im Silberhaare.