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Am goldenen Sonntag (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Am goldenen Sonntag
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 111
Herausgeber: Hansmann & Co.
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
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Erscheinungsort: Bochum
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[111] Am goldenen Sonntag.

Herrlichkeiten sondergleichen,
Schmuck und Pelze, Seidenstoffe,
Seh’n wir wieder aufgestapelt
Ueberall im reichsten Maße. –

5
Leck’res auch zum Essen, Trinken,

Wildpret, Weine und Geflügel –
Was das Herz erfreut, begehret,
Lockt durch blanke Spiegelscheiben. –

Und der Arme, der die Straßen

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Notgedrungen muß passieren,

Wird magnetisch angezogen
Von dem Prunk und von der Fülle. –

Dicht, ganz dicht vor seinen Augen
Liegt der Ueberfluß gebreitet –

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Nur ein dünnes Glas ist Schranke

Zwischen ihm und all’ den Schätzen. –

Einmal essen, einmal trinken
Von dem Schönen, o wie gerne!
Einmal auch sich besser kleiden,

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Aber Geld – er ist Prolete. –


Kaufen, kaufen! Wie zum Hohne
Tönt der Ruf ihm in die Ohren –
Kaufen soll der arme Teufel,
Und ganz leer sind seine Taschen. –

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Hungern kann er nur und lungern

Vor den ausgestellten Waren –
Und er geht, mit einem Fluche
Auf die Satten, auf die Reichen. –