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Am Sarkophage der Frau Anne Luise Karschinn, geborne Dürbach

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Susanne von Bandemer
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Titel: Am Sarkophage der Frau Anne Luise Karschinn, geborne Dürbach
Untertitel:
aus: Neue vermischte Gedichte, S. 157–158
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1802
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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[157]

Am Sarkophage der Frau Anne Louise Karschinn, geborne Dürbach.


Unsterblich, wie die süßen Lieder,
Die sie als Sappho sang, steigt ihre Seel’ empor.
Noch liebevoll blickt sie zur Muttererde nieder,
Vergist des Lebens Last, und singt schon mit dem Chor

5
Der Jubilirenden in goldner Harfen Klang

Dem Vater aller Wesen Dank.
Heil ihr! – Und du, ο körperliche Hülle
Der guten Seele, ruh’ in feyerlicher Stille
Hier wo die Freundschaft heiß an deinem Grabe weint,

[158]

10
Bis einst, nach deinem Wunsch, wenn dieses zarte Band

Der Nerven reist, wir beyde, Hand in Hand,
Die Wunder der Unendlichkeit durchspähen;
Und dort, wo Welten sich um größre Sonnen drehen,
Ein Stern [1] uns nachbarlich vereint.



  1. Auf diesen Gedanken brachte mich eine Epistel der Madam Karschinn, die sie mir vor einigen Jahren schrieb; und mit folgenden Zeilen endigte:

    – – – – – – „bis vielleicht ein Stern
    Dir und mir wird wohl behagen,
    Daß wir beide Hand in Hand
    Ihn durchspähen:
    Und – wird’s uns erlaubt – herab
    Übers Grab
    Unsrer Hülle sehen."

    A. L. Karschinn.