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Am Kochbrunnen in Wiesbaden (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Am Kochbrunnen in Wiesbaden
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 87
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
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Erscheinungsort: Bochum
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
fertig
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[87] Am Kochbrunnen in Wiesbaden.

Brodelnd, wie aus einem Riesenkocher,
Steigt das Wasser aus der Tiefe aufwärts,
Unerschöpflich und in gleicher Fülle. –
Wallend, dampfend in der Marmorfassung,

5
Wie in einer Opferschale, kündet’s

Von geheimnisvollen Mächten, die uns
Heilkraft spenden aus der Erdentiefe. –
Schon der Kelte trank von diesem Wasser,
(Er, der erste Siedler dieser Gründe)

10
Der Germane, und die Römer bauten

Thermen hier und heilten ihre Wunden. –
Waren Nymphen der Hygiea *)[1] eh’mals
Schützerinnen dieses Bronnens – heute
Schöpfen wieder Nymphen und kredenzen

15
Ihren Becher anmutsvoll zum Trunke. –

Kranke aller Nationen kommen
Hier Genesung suchend – baden, trinken,
Und gesunden von den heißen Quellen. –
„Deutsches Nizza“, wie man dich genannt hat,

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Prächtiges Wiesbaden, mögen immer

Deine Wasser kochen – immer, immer –
Und die Kranken hier Genesung finden. –


  1. *) Hygiea, Göttin der Gesundheit.